14.02.2010 / Wort zum Tag

Epheser 5,10

Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist.

Epheser 5,10

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Ich war beim Friseur. Er war neu in diesem Salon. Ich kannte ihn also noch nicht. Ich wollte mit ihm nicht nur über das Wetter reden, sondern auch über den christlichen Glauben. Deshalb wartete ich auf ein Stichwort, an das ich anknüpfen konnte. Der Friseur wusste nicht, dass ich Pastor bin. Plötzlich fing er vom Wetter an. Seit Tagen hatte es geregnet. Er sagte: „Ich sehne mich nach einem blauen Himmel.“ Da! Das war das Stichwort. Ich sagte: „Ich sehne mich auch nach dem Himmel, nach sonnigen Tagen, aber ganz besonders sehne ich mich nach dem Himmel, von dem die Bibel redet. Verstehen Sie das?“ „Ach, nach dem Himmel“, sagte er und fuhr fort: „Wissen Sie, ich glaube fest daran, dass ich in den Himmel komme. Dann bin ich auch wieder mit meiner Frau zusammen, die vor zwanzig Jahren gestorben ist.“ „Sind Sie sicher, dass Sie in den Himmel kommen?“ fragte ich. „Aber ja!“ antwortete er. Ich hakte nach: „Was macht Sie so sicher, dass Sie in den Himmel kommen?“ „Na, ich tue niemandem etwas Böses; ich rauche nicht, ich trinke nicht. Ja, ich halte mich für einen gläubigen Menschen, auch wenn ich nicht jeden Sonntag in die Kirche renne.“ Ach, diesen Satz kenne ich nur zu gut, weil ich ihn schon unzählige Male gehört habe. Ich sagte: „Wissen Sie eigentlich, was Gott von Ihnen erwartet?“ Der Friseur schaute mich von der Seite an und fragte fast erschrocken: „Sind Sie etwa Pastor?“ „Ja“, antwortete ich, „aber davon abgesehen weiß ich, wie ein Mensch in den Himmel kommt. Ganz gewiss nicht, wenn er von sich behauptet, ein guter und gläubiger Mensch zu sein, ohne sich zu fragen, was Gott von ihm erwartet. Ich kann ja an alles Mögliche glauben, aber dadurch kenne ich noch lange nicht den Weg zum Himmel. Glauben heißt nämlich, sich nicht von sich selbst und von seinen guten Taten her zu verstehen, sondern ganz und gar von Gott.“ Diesen Satz hatte ich kurz zuvor in einer christlichen Zeitschrift gelesen. Ich sagte: „Ich glaube nicht, dass Sie ein perfekter Mensch sind. Auch ich bin keiner. Wollen Sie wissen, was einmal auf meinem Grabstein stehen soll?“ Plötzlich schaute er mich unsicher an und sagte schließlich: „Sagen Sie!“ Und ich sagte es ihm: „Christus ist mein Leben.“

Solange der Friseur mit meinen Haaren beschäftigt war, haben wir darüber geredet, was das bedeutet. Ich hatte aber leider am Schluss den Eindruck, dass er doch lieber in den Himmel kommen wollte, weil er dazu ein Recht hätte aufgrund seines anständigen Lebens. Das muss klar sein: So kommt niemand in den Himmel, sondern nur, wenn Christus unser Leben ist und wir im Leben und im Sterben daran festhalten, dass er den Schlüssel für den Himmel hat. Wer das weiß und glaubt, verlässt sich nicht mehr auf das, was er selber tut, um ewig bei Gott zu sein. Dafür hat Jesus schon alles, aber wirklich alles, getan. Darum können wir dankbar das tun, was Gott erfreut. Das Wort zum Tag ermutigt uns dazu: „Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist.“
Wie das praktisch aussieht, hat der Apostel Paulus in Epheser 5 erklärt. Es ist sicher sehr hilfreich, dieses Kapitel heute einmal zu lesen und sich dazu ermutigen zu lassen zu prüfen, was dem Herr wohlgefällig ist.
 

Autor/-in: Pastor i. R. Dietrich Otto