20.09.2011 / Wort zum Tag

Epheser 1,14

Der Heilige Geist ist ein erster Anteil unseres Erbes, er wirkt auf unsere Erlösung hin zum Lob der Herrlichkeit Gottes.

Epheser 1,14

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Stellen Sie sich vor, eines Tages klingelt der Postbote an Ihrer Tür und überreicht Ihnen einen eingeschriebenen Brief von einem Notariat. Sie sind sich eigentlich keiner Schuld bewusst, öffnen ihn aber dennoch mit bangem Herzen. Und dann steht es dort schwarz auf weiß und amtlich bestätigt: Sie haben geerbt. Ein Verwandter hat sie zum Erben eingesetzt, es handelt sich um ein riesiges Vermögen an Geld und Sachwerten.

Weiter steht da: „Wenn sie dem Erbe zustimmen, es also annehmen, dann können Sie einen ersten Scheck einlösen. Die Sachwerte, Immobilien und Grundstücke werden erst nach Schätzung freigegeben.“ Dann steht noch viel in einem unverständlichen Beamtendeutsch in dem Brief, was Sie aber gar nicht mehr registrieren. Ihnen geht nur durch den Kopf: „Ich habe geerbt und bin reich, unvorstellbar reich!“ – Das wird Ihr Leben verändern, das Verhältnis zum Geld wird sich relativieren, die Angst vor materiellem Absturz ist gebannt – und vieles mehr.

Im heutigen Tagestext aus Epheser 1, Vers 14, steht: „Der Heilige Geist ist ein erster Anteil unseres Erbes, er wirkt auf unsere Erlösung hin zum Lob der Herrlichkeit Gottes.“ – Es stimmt also doch: Sie haben geerbt. Nicht irgendein vornehmes Landhaus oder eine antike Sammlung, sondern Sie haben das ewige Leben geerbt. Gott hat uns das Leben in seiner Gegenwart geschenkt. Durch Jesu Erlösungstod am Kreuz und seine Auferstehung hat er uns zu Erben dieses neuen Lebens gemacht. Der Heilige Geist ist nur die Anzahlung auf die volle Summe, auf den ganzen Besitz.

Der Heilige Geist ist die Kraft, die uns hilft, mit dieser gewaltigen Erbschaft richtig umzugehen. Wenn man eine ungewöhnliche Erbschaft bekommt, dann könnte man überheblich, eingebildet oder weltfremd werden. Man könnte aber auch freigebig, verantwortungsvoll werden und so mit dem neuen Besitz umgehen, dass dadurch Not in unserer Welt gelindert wird.

Der Heilige Geist macht uns nicht weltfremd, dass wir nun abgehoben von den Problemen der Zeit nur noch auf das Erbe starren und die Ewigkeit herbeisehnen. Er lässt uns unser Erbe nicht egoistisch für uns allein nutzen, sondern er hilft uns, unsere Welt mit neuen Augen zu sehen. Gerade weil wir durch den Glauben so reich sind, teilen wir gern aus. – Aber wie macht man das?

Wir haben gelernt – und die Deutschen sollen darin sogar Weltmeister sein –, von unserem materiellen Reichtum abzugeben. Wenn eine Naturkatastrophe überraschend hereinbricht, bei „Brot für die Welt“, bei unzähligen Hilfsprojekten von Glaubenswerken oder am Jahresende spenden viele Christen hohe Summen – das ist echt gut so. Aber wie teilen wir eigentlich von unserem himmlischen Erbe aus?

Wir haben mehr zu geben als Geld. Unser Reden von der Erlösung Jesu, von der neuen Freude, die er gibt, von dem großartigen Geschenk der Schuldvergebung, das ist ein unschätzbarer Wert. Wenn wir von der Hoffnung reden, die auch durch dunkle Täler hindurchträgt, dann ist es das, was Menschen auf das himmlische Erbe aufmerksam macht.

Zugegeben, es ist oft einfacher, einen 50-Euro-Schein in den Umschlag zu stecken, als dem kritischen Kollegen den Glauben an Jesus Christus zu bezeugen. Aber nur der hat sein Erbe richtig verstanden, der davon austeilt, den Mund aufmacht, die Einladung Gottes weitergibt und andere neugierig macht auf Gottes Liebe.

Wenn Sie meinen, dass Sie dies nicht können, dann berufen Sie sich auf die Anzahlung des Heiligen Geistes. Er will dazu befähigen, dass wir mit Mund und Hand, mit Worten und Taten kräftig austeilen, was wir durch Jesu Erlösung geschenkt bekommen. So kann auch dieser Tag ein Tag zum Lob der Herrlichkeit Gottes werden. Leben Sie heute diese fröhliche Verschwendung und Sie werden selbst beschenkt werden!

Autor/-in: Albrecht Kaul