31.12.2020 / Wort zum Tag

Ende gut – alles gut!

Der HERR hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der HERR an.

Psalm 6,10

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„Ende gut – alles gut!“ – das ist das Motto für heute. Naja, sinngemäß natürlich. In Psalm 6, Vers 10 steht: Der HERR hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der HERR an.

Gott hört. Und nimmt an. Also: Ende gut – alles gut!

Das sagt man doch, wenn eine Sache ein gutes Ende genommen hat. Zuerst geschehen schlimme Dinge, aber am Ende erscheinen sie unwichtig. Zum Beispiel, wenn ein Mensch eine schwere Krankheit überstanden hat. Ende gut – alles gut!

Das würde ich gern sagen wollen – am Ende dieses Jahres. Aber da gibt es noch so manches in meinem Leben, das ist nicht gut, und ich stecke mittendrin. Und der Ausgang ist ungewiss. Und da bin ich sicher nicht die Einzige auf dieser Welt.

So erging es auch dem König David. Damals, vor ungefähr 3000 Jahren. Von ihm stammt nämlich dieser Satz, diese Erkenntnis: Der HERR hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der HERR an.

David hatte zu Gott gefleht. Warum? Weil seine Feinde ihm das Leben schwer machten (Vers 8). Sehr schwer sogar. Völlig verzweifelt schrie er, und das ist im Psalm 6 nachzulesen: „Herr, ich kann nicht mehr (Vers 3). Ich weiß weder aus noch ein. Wie lange willst du noch zusehen? (Vers 4). Hilf mir, du bist doch ein barmherziger Gott! Rette mich!“ (Vers 5). (sinngemäß entnommen aus der Hoffnung für alle Bibel)

Ja, David ist am Boden zerstört. Lange wird er nicht mehr durchhalten. Ende gut – alles gut? Ganz sicher nicht. Wenn Sie auf die letzten Monate zurückschauen: Wer oder was machte Ihnen das Leben schwer? Welche Feinde lassen einfach nicht locker: Ist es der Kummer, das eigene Versagen, bestimmte Personen, Umstände oder die Angst? Und Gott schweigt.

Bei David war das zumindest so. Am Anfang. Erst später wusste er: Der HERR hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der HERR an. Ende gut, alles gut.

Wie kam es dazu? Am Anfang drehte sich David um sich selbst. Er sagte: Ich kann nicht mehr. Ich bin erschöpft. Ich weiß weder aus noch ein. Dann begann er zu fragen: „Gott, wie lange willst du noch zusehen?“ (Vers 4) Wieder keine Antwort. Irgendwann erkannte er: Nicht mehr Gott bestimmt mein Leben, sondern die Feinde! Die rauben mir meinen Schlaf, meine Kraft und meine Lebensfreude!

Wer hat das Sagen in Ihrem und meinem Leben? Sind es die Umstände, Menschen und Ängste, oder ist es Gott? David reagiert: Er wirft die Feinde raus! „Niederträchtig und gemein seid ihr!“, so ruft er (Vers 9). Und im gleichen Moment weiß er in seinem Herzen: Ich habe einen Gott, der mein Flehen hört und mein Gebet annimmt. Äußerlich hat sich bei David nichts verändert. Aber innerlich! Er ist nicht mehr allein.

So redet Gott auch heute noch. Er erhört Gebet! Ich weiß, manchmal kann das sehr lange dauern. Und manchmal fällt die Antwort nicht so aus, wie wir sie uns wünschen. David hatte sich vielleicht auch etwas anderes erhofft. Aber für´s erste genügt ihm die persönliche Zusage: Gott hört. Und nimmt an. 

David wusste: Ich bin nicht mehr allein. Gott ist mit mir. Ende gut – alles gut! Mehr gibt es nicht. Das reicht: Auch für Sie, für mich, für das Jahr 2021 und drüber hinaus!

Autor/-in: Birgit Wolfram