08.03.2024 / Wort zum Tag

Eine unglaubliche Berufungsgeschichte

Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen.

Römer 11,29

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Paulus kennt als Jude die Berufungsgeschichte seines Volkes. Das Versprechen Gottes ging zuerst an Abraham: „Ich werde dich segnen und zum Stammvater eines mächtigen Volkes machen.“ Paulus wusste auch von all den Versprechen des Höchsten an Isaak, Jakob und von den Worten der Propheten über den künftigen Erlöser, den sie aus Israel kommen sahen. Solche Verheißungen ziehen sich ja wie eine Perlenschnur durch die Bücher des Alten Testaments.

Der Apostel bekennt sich zu dem Auftrag Gottes für Israel und zu dem Auftrag für die christliche Gemeinde. Im elften Kapitel des Briefes an die Christen in Rom steht unser Wort für heute. In der Fassung der Guten Nachricht Bibel heißt das auf Deutsch: “Gott nimmt seine Gnadengeschenke nicht zurück, und eine einmal ausgesprochene Berufung widerruft er nicht.“

Mit den Gnadengeschenken ist das gemeint, was Erlösung ausmacht – Vergebung der Sünden durch Jesus, das Überbrücken der Trennung zwischen Gott und Mensch durch den Retter. Diese Gnadengeschenke wird Gott nicht mehr zurücknehmen. Und genauso wenig die Berufung zu einem Leben mit ihm und für ihn. Gott steht also zu seinen Versprechen.

Wem aber gelten diese Versprechen? Ist es Israel als das „alte“ Bundesvolk oder ist es die Gemeinde von Jesus als das neue? Darüber haben sich schon viele Lehrer der christlichen Kirche die Köpfe zerbrochen. Viel Böses, was den Juden auch in der europäischen Geschichte angetan wurde, wurzelt in der Lehre von der sogenannten Ersatztheologie. Danach wäre nach der Kreuzigung von Jesus seine Gemeinde die alleinige Erbin von Gottes Verheißungen geworden.

Das ist ein verhängnisvoller Irrtum. Für Paulus ist ganz klar: Der allmächtige Gott hat sein Volk nicht verstoßen. Er will sich über alle Völker erbarmen, die ihm ungehorsam waren – auch über Israel.

Wir leben heute in einer Zeit, in der sich ungezählte Menschen aus den anderen Völkern der Welt einladen lassen in Gottes Reich. Und es kommt eine andere Zeit – und vielleicht hat sie schon begonnen – in der Gott ganz neu um Menschen in Israel wirbt, in seinem alten Bundesvolk. Im Land Israel gibt es heute eine kleine, aber stark wachsende Bewegung von Jesusgemeinden. 2020 bekannten sich über 15.000 Menschen in Israel dazu. Dreimal so viel wie zu Beginn des Jahrtausends.

Gott widerruft keine einmal ausgesprochene Berufung. Das gilt nicht nur für Christen aus dem Judentum, es gilt auch für die Gemeinde Jesu weltweit: Gott baut durch sie sein Reich. Er ist bei ihr „alle Tage bis an das Ende der Welt“. In Afrika, Asien und Lateinamerika am stärksten – aber auch in Nordamerika und in Europa.

Das gilt auch für jeden einzelnen Menschen, der persönlich eine Berufung angenommen hat mit Jesus unterwegs zu sein im Leben. Sind Sie mit dabei? Dann dürfen auch Sie sich auf dieses Versprechen verlassen. Der dreieinige Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist – steht an Ihrer Seite. Er wird Sie alle Tage Ihres Lebens begleiten.

Autor/-in: Ingrid Heinzelmaier