22.04.2022 / Wort zum Tag

Eine Gruppe beeindruckender Menschen

Mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen.

Apostelgeschichte 4,33

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Wenn ich im Neuen Testament blättere, fasziniert mich die frühe Geschichte der christlichen Gemeinde. Aus einer Gruppe verängstigter Jesus-Nachfolger wurde unter dem Einfluss des Heiligen Geistes eine Schar unerschrockener Botschafter des Evangeliums. Ihr Wortführer Petrus, noch vor kurzem bereit, Jesus zu verleugnen, wagte es, öffentlich im Tempel zu predigen und vor Gericht freimütig über ihn als Herrn und Erlöser zu sprechen.  

Diese Menschen waren verändert worden. Was sie zu sagen hatten, machte neugierig. Wie sie lebten, beeindruckte jedermann.

Der Arzt Lukas, der Jahre später die Entstehung und frühen Jahre der christlichen Gemeinde nachzeichnet, schreibt:

Mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen. Apostelgeschichte 4,33

Unter dem Eindruck dieser Zustandsbeschreibung habe ich mich gefragt: Was unterscheidet mein Glaubensleben von dem der Menschen jener Zeit? Beim Nachdenken fallen mir ein paar Dinge auf:

Da ist zunächst einmal die Rede von „großer Kraft“. Was Petrus und die anderen Christen ausgezeichnet hat, war eine große Überzeugungskraft. Es muss sich um „die Kraft aus der Höhe“ gehandelt haben, die Jesus ihnen zuvor versprochen hatte. Jesus wirkte im Leben seiner Nachfolger durch den Heiligen Geist. 

Mir stellt sich unwillkürlich die Frage: Ist das auch in meinem Leben so? Gebe ich Jesus Raum, durch mich zu wirken? Und, wann habe ich das letzte Mal diese „Kraft aus der Höhe“ erlebt?

Ein Zweites fällt mir auf: Das Gesprächsthema der Apostel war die Auferstehung Jesu. Sie redeten über etwas, das nach menschlichem Ermessen unmöglich, regelrecht unsinnig war. Das Risiko, als Spinner oder verrückte Frömmler abgetan zu werden, gingen sie ein. Warum? Weil sie den auferstandenen Jesus erlebt hatten und es seit dieser Begegnung nichts Bedeutenderes gegeben hatte, worüber sie hätten reden können.

Wieder frage ich mich: Welche Rolle spielt die Botschaft der Auferstehung Jesu in meinem Leben? Ist es das zentrale Ereignis, um das sich alles andere dreht oder ist die Auferstehung Jesu zu einem von vielen Themen in meinem Leben geschrumpft?

Der Zusammenhang des Bibelverses zeigt noch etwas Interessantes: Die Christen in Jerusalem lebten ihren Glauben auf beeindruckende Weise. Ich könnte sogar von einer Art Gegenkultur zu der damals üblichen Lebensweise sprechen. Das hat tiefe Spuren in den Herzen der Zuhörer hinterlassen.

Je länger ich darüber nachdenke, desto deutlicher wird mir: Veränderte Menschen, die mit Nachdruck über den auferstandenen Jesus reden und einen von Liebe und Fürsorge geprägten Lebensstil führen, die haben damals beeindruckt und sie tun es heute immer noch.

Autor/-in: Wolf-Dieter Kretschmer