07.03.2024 / Wort zum Tag

Eine ganz neue Erfahrung

So hatte nun die Gemeinde Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samarien und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich unter dem Beistand des Heiligen Geistes.

Apostelgeschichte 9,31

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Dem tobenden Fanatiker Saulus begegnet Jesus vor Damaskus auf übernatürliche Art und Weise. Bis dorthin wollte dieser sein „Drohen und Morden“ ausweiten. Diese Begegnung mit Jesus war seine Lebenswende. Damit beginnt der detaillierte Bericht über den späteren Völkerapostel Paulus, aufgeschrieben vom Chronisten Lukas ab Kapitel neun seiner Apostelgeschichte

Zunächst bekommt der ehemalige Christenhasser eine ganz neue Sicht auf sein Leben. Als „auserwähltes Werkzeug“ soll er die frohe Botschaft von Jesus nicht nur in Israel weiter verkündigen. Saulus werde das Evangelium unter vielen Völkern und vor deren Herrschern bekannt machen. Das sagt ihm ausgerechnet einer von denen, die er umbringen wollte - Hananias, ein Christ aus Damaskus.

Die Zeit aber ist noch nicht reif für das große missionarische Wirken des bekehrten Verfolgers. Viele haben Mühe zu glauben, dass aus diesem Saulus wirklich ein neuer Mensch geworden ist. So lebt er einige Jahre abseits der „großen Bühne“ des frühen Christentums. Erst später tritt er große Missionsreisen an, die ihn bis nach Rom führen.

In der Mitte von Apostelgeschichte Kapitel 9 – im Vers 31 - beschreibt nun unser Bibelwort die Situation in der Zeit vor den großen Reisen von Paulus und seinem Team: „So hatte nun die Gemeinde Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samarien und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich unter dem Beistand des Heiligen Geistes.“

Einige Jahre zuvor hatte noch überall Angst vor der Verfolgung geherrscht, jetzt aber haben die Gemeinden in ganz Israel „Frieden“. In dem Vers werden auch Auswirkungen dieses Friedens beschrieben. Als erstes heißt es: Die Gemeinden im damaligen Israel „bauten sich auf“. Dieses Wort meint ein Wachsen an Zahl und ein Wachsen an geistlicher Kraft und Reife. Wie oft habe ich bei meinen Gesprächen für ERF Plus gestaunt über die geistliche Kraft und Reife von Gästen, die aus der verfolgten Kirche kamen. In notvollen Lebenssituationen wächst viel Frucht des Geistes wie Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit. Der letzte Begriff dieser Aufzählung aus dem Galaterbrief (Kp. 5,22) wird auch mit Selbstbeherrschung übersetzt. Durch so veränderte Menschen baut Gott sein Reich in dieser Welt.

Zweitens heißt es über die Menschen in diesen jungen Gemeinden „sie lebten in der Furcht des Herrn“. Mit dem Begriff „Furcht“ ist nicht Angst gemeint, sondern Ehrfurcht. Ehrfurcht vor dem Herrn ist die angemessene Haltung gegenüber Gott und seinen Geboten. Spüren andere auch meiner christlichen Gemeinschaft ab, wie respektvoll wir Gott und seine Werte hochhalten? Liebevoll, aber auch bestimmt soll es sein.

Und das dritte und letzte: die Gemeinden damals „mehrten sich unter dem Beistand des Heiligen Geistes“. Bei Beistand steht hier im Griechischen „parakletos“. Der Parakletos ist der Herbeigerufene, der hilft und tröstet. Ein menschlicher Anwalt kann entscheidend weiterhelfen, wenn seine Klienten in schwierigen Lebensumständen in einer Klemme festsitzen. Wie viel mehr kann der Heilige Geist als göttlicher Anwalt denen helfen, die ihn darum bitten. Auch Sie können seine Hilfe heute in Anspruch nehmen für sich, für Ihre Konflikte und Nöte.

Viele Christen heute sehnen sich danach, dass auch ihre Gemeinschaften wachsen. Was dabei helfen kann, sind die geistliche Frucht, der Respekt vor Gott und seinen Werten und die Hilfe des göttlichen Anwalts.

Autor/-in: Ingrid Heinzelmaier