06.06.2022 / Wort zum Tag

Eine Empfehlung

Der HERR erforscht alle Herzen und versteht alles Dichten und Trachten der Gedanken.

1. Chronik 28,9

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„Flieg, junger Adler hinaus in die Freiheit…“ So wie Tom Astor mit seinem schon älteren Lied, geben Eltern ihren Kindern gerne Empfehlungen mit auf den Lebensweg. Elterliche Ratschläge sind bekanntlich nicht immer willkommen. Aber dennoch sollten wir der nächsten Generation Weisheiten und Erkenntnisse nicht vorenthalten.

Auch David ist dabei, seinem Sohn Salomo solche mit auf den Weg zu geben. Als David das Königtum an seinen Sohn weitergibt, stellt er dabei nicht sich selbst und seine Errungenschaften heraus, sondern verweist auf Gott. Wenige, aber gewichtige Worte gibt er Salomo mit auf den Weg.

Im 1. Buch Chronik, Kapitel 28, Vers 9 lesen wir:

„Und du, mein Sohn Salomo, erkenne den Gott deines Vaters und diene ihm mit ganzem Herzen und mit williger Seele.“ Im zweiten Teil des Verses heißt es:

„Der HERR erforscht alle Herzen und versteht alles Dichten und Trachten der Gedanken.“ 

Dass das Herz weitaus mehr ist als nur eine Pumpe, besagen schon viele Redewendungen:

Das Herz kann uns aufgehen, man kann das Herz auf der Zunge tragen, man kann das Herz verschenken, das Herz kann einem schwer werden und vieles mehr. Wenn wir von unserem Herz sprechen, so meinen wir damit oft unsere Gefühle. Da gibt es ja auch tatsächlich eine Wechselwirkung. So lässt manches unser Herz höherschlagen. 

Wenn in der Bibel vom Herz gesprochen wird, umfasst es jedoch noch weit mehr. Unser gesamtes inneres Wesen mit seinem Denken, Wollen und Handeln ist gemeint.

Wenn der HERR unser Herz erforscht und versteht, dann kennt er uns durch und durch. Dies löst vielleicht bei dem einen oder anderen Unbehagen aus. „Der liebe Gott sieht alles, deshalb musst Du auch schön artig sein.“ Traurig, dass das manchem Kind so vermittelt wurde. Es kann doch auch befreiend sein, dass Gott uns kennt. Mir tut es gut, wenn ich mich nicht erklären muss, wenn ich ohne Worte verstanden werde. Oft verstehe ich mich doch nicht einmal selbst. Gott erforscht mein Herz nicht, um mich niederzudrücken, sondern um mir aufzuhelfen. „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich's meine.  Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege“, formuliert David in Psalm 139. Gott weiß doch sowieso längst, dass seit dem Sündenfall auch das Böse im menschlichen Herzen Einzug gehalten hat. Schon zur Zeit der Sintflut sagt Gott: „Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“ (1. Mose 8, 21b)

Dass Gott auch Dinge in Davids Leben aufgedeckt hat, wofür David Buße tun musste, war doch letztlich heilsam für ihn. 

Nun wünscht David seinem Sohn, dass er Gott, der auch um dessen Herz weiß, erkennt und ihm dient.  Und mittlerweile ist Gott uns durch das Kommen Jesu in die Welt noch nähergekommen.

„Hör auf dein Herz und folg nur den Gefühlen…“ Mir ist das zu wenig, was dem flügge gewordenen jungen Adler von Tom Astor in seinem Lied empfohlen wird.

Wer Gott erfahren hat, sich von ihm erkannt weiß und seine vergebende Liebe erfahren hat, hat eine unvergleichlich bessere Botschaft.

So oder ähnlich könnten Sie es doch dann Ihren Kindern, Patenkindern, Nichten oder Neffen mit auf den Weg geben: „Vertraue Jesus und folg ihm von ganzem Herzen.“ Nichts Besseres gibt es, was wir der nächsten Generation weitergeben können.

Autor/-in: Andrea Hoppstädter