13.02.2020 / ERF GlobalHope

Eindrückliche Begegnungen

Gott wirkt in Zentralasien. Andre K., Nachfolger von Willi Epp, erzählt von seiner ersten Reise.

Als ich ein kleiner Junge war, waren mein Vater und ich einmal wandern. An einer Stelle mussten wir einen kleinen Fluss überqueren. Mein Vater konnte den Bach überqueren, ohne durchschwimmen zu müssen. Ihm reichte das Wasser bis zur Brust. Ich wollte den Bach auch überqueren, aber es war mir nicht möglich: Das Wasser war höher als ich. Also nahm mein Vater mich auf seine Schultern und brachte mich sicher ans andere Ufer.

Vor einiger Zeit kam ich von einer Reise nach Zentralasien zurück. Als ich dort die große Menge an Menschen, verschiedenen ethnischen Gruppen, Ländern, geistlichen und sozialen Nöten sowie die ganze Arbeit sah, erinnerte ich mich an dieses Bild aus meiner Kindheit. Ich dachte bei mir: „Ich kann unmöglich diesen Ozean mit schätzungsweise 60 Millionen Menschen allein durch meine Kraft überqueren. Ich brauche ganz dringend die Schulter meines himmlischen Vaters.“ Und so sagt es ja auch Jesus in Johannes 15,5 zu uns, seinen Nachfolgern: „Ohne mich könnt ihr nichts tun.“

Während dieses Trips lernte ich TWR Teams in zwei Ländern in Zentralasien kennen. In beiden Ländern hatte ich großartige Gespräche mit den Mitarbeitern. Mein „Schatz an Zeugnissen“ wurde aufgefüllt mit neuen Geschichten darüber, wie Gott im Leben der verschiedensten Menschen dort gewirkt hatte. Wir tauschten uns nicht nur über den Missionsdienst aus, sondern auch über das Leben an sich. Wir beteten und lachten zusammen – und ich konnte förmlich spüren, wie Gott mein Herz mit Liebe für diese Menschen füllte. Ich bin sehr dankbar dafür, denn ich weiß: Ohne Liebe zu den Menschen kann diese Arbeit nicht gelingen!

Wir tauschten uns nicht nur über den Missionsdienst aus, sondern auch über das Leben an sich. Wir beteten und lachten zusammen – und ich konnte förmlich spüren, wie Gott mein Herz mit Liebe für diese Menschen füllte. – Andre K., zukünftiger Ministry-Leiter für Zentralasien

Fröhlich trotz widriger Umstände

Ich hatte auch die Gelegenheit, Christen neben dem TWR Team kennenzulernen. Die Geschichte einer Frau ist mir besonders hängengeblieben. Sie zeigt, welche Schwierigkeiten Menschen in dieser Region erleben, wenn sie Christen werden. Diese Frau servierte uns in einer kleinen Herberge unser Essen. Wir sprachen über das Leben im Allgemeinen, christliche Gemeinden und christliche Musik in ihrem Land. In wenigen Sätzen erzählte sie mir von ihrem schweren Leben.

Nachdem sie Christin geworden war, hatte ihre ganze Familie sie geschnitten und jeglichen Kontakt zu ihr eingestellt. Ihr Ehemann ließ sich direkt von ihr scheiden, als er von ihrem christlichen Glauben erfuhr. Wenige Monate später bekam sie ein Kind. Sie war in einer verzweifelten Lage. Ohne Unterstützung der Familie musste sie nun eine Unterkunft für sich und ihr kleines Kind finden.

Aber der nächste Satz, den sie sagte, traf mich direkt ins Mark. Mit einem Lächeln berichtete sie mir, was für ein glücklicher und froher Mensch sie sei, weil Gott sie gefunden und ihr ewiges Leben gegeben hatte. Dankbar konnte sie erleben, wie ihr Christen an ihrem Wohnort halfen, wie sie sie dabei unterstützten, eine Unterkunft zu finden, wie sie ihr eine Teilzeitstelle vermitteln und sie und ihr Kind mit Essen versorgten. So anschaulich ist Gottes Wirken im Leben der Menschen in Zentralasien!


Gebetsanliegen:


Vorstellung Andre K.:

Ich heiße Andre und bin in Russland geboren. Mein halbes Leben lebte ich in Georgien, zum einen als Kind 10 Jahre lang, zum anderen 16 Jahre lang als Missionar. Seit 20 Jahren bin ich mit meiner Frau Olga verheiratet. Wir haben drei Kinder: Julia (18), Robert (17) und Violetta (14).

Die Stelle als Ministry-Leiter für Zentralasien weckte mein Interesse, weil die Arbeit missionarisch ausgerichtet ist. Hier kann ich meine internationale Erfahrung entfalten und Gott auf globaler Ebene dienen. Zentralasien ist eine sehr große Region mit schwierigen politischen und sozialen Verhältnissen. 4 der 5 Länder Zentralasiens stehen auf dem Weltverfolgungsindex von Opendoors. Das heißt, für Christen besteht dort Gefahr.

Ich möchte lernen, die Medienarbeit dort mit Sorgfalt und Weisheit machen, um die Teams vor Ort zu beschützen und die von Gott gegebenen Möglichkeiten maximal zu nutzen. Ich freue mich, neue Menschen und Kulturen kennenzulernen. Ich bin gespannt wie Gott mich für diese Aufgaben formen wird.

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