28.05.2018 / Wort zum Tag

Ein Prophet kommt ins Staunen

So spricht der HERR: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will dich gesund machen.

2. Könige 20,5

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Gott, der Herr spricht. Jesaja, der Prophet staunt. Hiskia, der König wird gesund! - So geschehen im Südreich Juda, ca. 712 vor Christus. Hiskias Name bedeutet: „Der Herr hat mich stark gemacht“. Als König hat er sich einen Namen gemacht. Hiskia löste sich vom assyrischen Reich. Er baute Jerusalem aus. Es gab wirtschaftlichen Aufschwung. Und der Bau des Siloah-Tunnels war sogar eine technische Meisterleistung unter Hiskia. Selbst wenn der Feind vor den Toren stand, konnte die Stadt mit Wasser versorgt werden.

Doch mitten in alles Planen und Wirken hinein platzt die Nachricht: „Hiskia, du wirst sterben!“ Schock! Tränen! Frust und Trauer! Da wendet sich der König in seinem Sterbebett von Jesaja ab und Gott zu. Er schreit. Er argumentiert. Er bangt und hofft: „Herr, du kennst doch meine Treue! Du siehst mein rechtschaffenes Herz! Du weißt, wie ich in deinem Sinne gehandelt habe!“

Jesaja ist noch nicht ganz aus dem Hof raus, da muss er im Auftrag Gottes umkehren und seine vorige Aussage zurücknehmen. „Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen! Siehe, ich will dich gesund machen!“ So darf es Jesaja nun dem König zusagen.

Hiskias Regierungszeit wird fast verdoppelt; er bekommt nochmal 15 Jahre geschenkt! Was für ein gnädiger Gott! Er lässt mit sich reden! Er sieht und versteht uns!

Auffallend für mich: Hiskia wird sowohl mit medizinischer Hilfe als auch durch Gebet geheilt. Jesaja legt dem schwerkranken König zunächst ein Pflaster aus Feigen auf dessen Geschwür. Und dann macht Gott ihn gesund. Drei Tage später steht Hiskia wieder im Tempel und dankt Gott. Sicher, ein kleiner Zweifel war zunächst da. Hiskia bittet um ein Zeichen. Und er darf es sehen: Der Zeiger der Sonnenuhr geht um zehn Striche zurück!

Eine erstaunliche Geschichte! Ein erstaunliches Leben! Und ein erstaunlicher Mensch! Mit ganz viel Aussagekraft. Wir dürfen zweifeln. Wir dürfen beten. Wir können vertrauen. Wir dürfen Gott erleben. „Gott hört dein Gebet und sieht deine Tränen! (V5)“

Und unter Umständen kann Gott sogar ein Leben verlängern, wenn wir ihn demütig darum bitten. Mit dem Gedanken: „Herr, dein Wille geschehe!“

Auch wenn zum Schluss nicht alles positiv bleibt bei Hiskia, so gibt es in der Bibel doch zwei besondere Beurteilungen in dessen Leben: 1. Er tat, was dem Herrn wohlgefiel (2. Kö 18,3). Er sorgte für gute Gottesdienste, er erneuerte das Passahfest, er kümmerte sich um die Priester und Leviten. Er sorgte für sein Volk. Damit hob er sich von vielen anderen Königen ab. Auch von seinem Vater Ahas, der in übler Weise Götzen diente.

Und 2.: Hiskia vertraute dem Herrn. Mit dem Zusatz: Er vertraute Gott so stark, so dass unter allen Königen von Juda seinesgleichen nach ihm nicht war noch vor ihm gewesen ist (2. Kö. 18,5).

Das ist eine gesunde Lebenseinstellung. Vielleicht viel wichtiger als alle körperliche Gesundheit! Gott dienen. Auf ihn sehen. Mit ihm im Gespräch bleiben. Ihm zu gefallen. Und ihm zu vertrauen. Was auch kommen mag.

Autor/-in: Pastor Mathias Fleps