03.12.2016 / Wort zum Tag

Ein Mann der Erwartung

Simeon wartete auf den Trost Israels.

Lukas 2,25

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Mit welchem Satz würden Sie ihr Leben zusammenfassen? Welcher Satz, beschreibt, was ihr Leben ausgemacht hat? So ein Satz wurde über Simeon aufgeschrieben. Ein Mann, der das Hasmonäer-Reich und dann die Besetzung durch die Römer im Jahre 63 v. Christus erlebte. Simeon lebte in Jerusalem und er war, wie es in den Psalmen heißt, „reinen Herzens.“ Er hatte Ehrfurcht vor Gott, liebte ihn und sein Wort. Es gab etliche solcher frommer Juden, die in den heiligen Schriften des Judentums zuhause waren, die das jüdische Gebetsbuch – den Psalter – auswendig konnten und die von der großen Sehnsucht erfasst waren, den Messias zu erleben – also den gesalbten König Gottes. In der Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium sind außer Simeon noch weitere solche Menschen erwähnt: Zacharias, Elisabeth, Maria, Hannah. Simeons Leben ist zusammengefasst in sechs Worten: Simeon wartete auf den Trost Israels. Und damit war gemeint, er wartete auf den Messias. Im Judentum trägt der Messias den Beinamen „Tröster“. Simeon wartete auf den Messias nicht im Sinne von: Kommt er, oder kommt er nicht, sondern im Sinne von „Ja, er kommt“, offen ist nur noch das wann. Darauf richteten sich seine Gebete. Und Gott hatte ihm geantwortet: „Simeon, du wirst nicht sterben, bevor du den Messias gesehen hast“. Über viele Jahrhunderte hatte das Volk Israel viel gelitten – teilweise selbst verschuldet. Wer leidet, braucht Trost. Simeon wusste: Allein Gott kann Israel diesen Trost geben.

Auch heute sehnen sich Menschen nach Trost. Menschen sind krank, sie fühlen sich einsam, sie haben Fürchterliches in der Vergangenheit erlebt, und das legt sich wie ein Schatten auf ihre Seele und ihr Leben. Sie warten sehnsüchtig in ihrem Leiden auf Rettung und Hilfe (Römer 8,22f). Diese Hilfe gibt es tatsächlich. Simeon durfte diesen Trost noch erleben.. Er sah mit seinen alten Augen ein kleines Baby, das von seinen Eltern zur Beschneidung zum Tempel gebracht wurde. Vor seinem geistigen Auge sah er den gesalbten König Israels und den Retter der Welt. Er sah Jesus! Dieser Jesus, dessen Name „Gott ist Heil“ bedeutet, ist der Trost Israels. Sind sie Jesus auch begegnet? Haben Sie in Jesus ihren Retter erkannt – so wie Simeon in Jesus den Trost Israels erblickte? Oder suchen Sie noch den Tröster für ihre Seele? Gott sagt: „Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so werde ich mich von euch finden lassen“ (Jeremia 29,13). Simeon hat das erfahren. Sein Leben ist zusammengefasst mit den sechs Worten: Simeon wartete auf den Trost Israels.

Mein Lebensziel möge einmal so beschrieben werden: Er folgte Jesus von ganzem Herzen.

Autor/-in: Detlef Garbers