07.11.2018 / Wort zum Tag

Ein Ja zu Gottes Willen

Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz hab ich in meinem Herzen.

Psalm 40,9

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Tun Sie gerne Gottes Willen? Ich würde auf diese Frage spontan erst einmal sagen: Ja. Doch bei längerem Nachdenken kommen mir ein paar Bedenken: Was ist, wenn Gottes Wille nicht mein Wille ist? Wenn Gott etwas von mir will, was mir gar nicht gefällt? Wenn etwas über mich kommt, vielleicht ein Unglück? Wenn etwas mit meinem Mann oder mit meinen Kindern passiert? Ist das dann Gottes Wille und werde ich das annehmen können? Oder wenn Gott eine Aufgabe für mich hat, die mir zu anstrengend oder zu groß erscheint? Werde ich dann auch noch freudig „Ja“ sagen und Gottes Willen tun?

Aber eigentlich vertraue ich doch auf Gott. Eigentlich weiß ich: Er meint es gut mit mir. Da wird er schon nichts wollen, was für mich so gar nicht nachvollziehbar ist. Oder?

Meine Erfahrung und  auch die Erfahrung vieler Menschen ist:  Es gibt Dinge im Leben, die sehen so überhaupt nicht nach Gottes Willen aus. Da gibt es finanzielle Nöte, Krankheit und Leid. Eigentlich will ich so etwas nicht haben. Ich möchte gut und zufrieden, gesund und glücklich leben und möchte gern, dass das so auch Gottes Wille ist, dann habe ich keine Probleme.

Hätten wir David gefragt, den Hirten auf dem Königsthron Israels vor rund 3.000 Jahren, ob er gern Gottes Willen tut - er hätte „Ja“ geantwortet. Zumindest schreibt er so in Psalm 40,9: Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz hab ich in meinem Herzen.

Dieser Vers ist die Losung für den heutigen Tag.

David ergibt sich nicht in sein Schicksal. Er sagt nicht: Das ist eben Gottes Wille, das muss ich so annehmen. Nein, David betet zu Gott in diesem Psalm und sagt ganz aktiv: Gott, ich tue deinen Willen gern. Aber woher weiß David, was Gottes Wille ist? Woher weiß David, ob er die eine oder die andere Entscheidung treffen soll? Die Antwort gibt uns der zweite Teil des Verses: Dein Gesetz hab ich in meinem Herzen. So schreibt David.

Gottes Gesetz ist sein Wille. Es ist das, was Gott den Menschen zu einem guten, sinnvollen Leben mitgegeben hat. Bekannt sind vor allem die 10 Gebote, aber es steht noch viel mehr in der Bibel über das, was Gott will. Und grundsätzlich kann ich überall entdecken: Es geht um Gemeinschaft, um gutes Zusammenleben, um Frieden, um gelingende Beziehungen - zwischen Mensch und Mensch - und zwischen Mensch und Gott. Das ist Gottes großer Gedanke hinter seinen Geboten. Wer das im Herzen hat, wird auch seine Entscheidungen entsprechend treffen.

David trifft mit Gottes Gesetz im Herzen andere Entscheidungen, als wenn er vor allem Macht und Reichtum anstrebt. Mit Gottes Gesetz im Herzen war David ein guter König für sein Land.

Und Gottes Willen zu tun, das geht auch heute im Alltag. Gerade dort, wo Menschen Dinge erleben, die nicht zu Gottes Willen zu passen scheinen, gerade dort gilt es, anderen beizustehen, zu trösten, aufzubauen, miteinander zu beten und füreinander da zu sein. Hier ist jeder eingeladen, sich mit einzusetzen, dass Gottes Wille getan wird. Und wenn ein Mensch zu Ihnen sagt: Ich muss dieses Leiden jetzt tragen, das hat Gott mir auferlegt, das ist sein Wille - dann können Sie antworten: Dass ich Dir beistehe und helfe in Deiner Not, das ist Gottes Wille. Und dann tun Sie, was Ihr Herz Ihnen sagt. So kommt Gottes Wille in unser Leben hinein. Denn Gottes Wille ist nicht Schicksal. Gottes Wille ist durchdrungen von Liebe und Frieden. Und dann können Sie auch das Gebet von David zu Ihrem eigenen machen: Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz hab ich in meinem Herzen.

Autor/-in: Sigrun Teßmer