22.09.2015 / Anstoß - Gedanken zum Tag

Ein Impuls zur Tageslosung

Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht.

Matthäus 25,35-36

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Lange konnten wir das Elend der Menschen im Nahen und Mittleren Osten ignorieren, weil es nur im Fernsehen zu sehen war.

Doch das geht jetzt nicht mehr. Denn sie sind da. Die Flüchtlinge. Menschen, die gerade mal das Nötigste auf dem Leib haben. Menschen, die buchstäblich alles aufgegeben haben, um dem Krieg und dem Terror zu entkommen. Und wir können nicht sagen, dass wir nichts mit ihnen zu tun hätten. Denn ihr Elend liegt auch immer in der Verantwortung der westlichen Welt, der die Verteilungskämpfe im Mittleren und Nahen Osten selbst gesteuert und beeinflusst hat.

Ich bin stolz auf mein Land und die vielen Menschen, denen das Flüchtlingselend nicht egal ist. Die als Flüchtlingshelfer mit anpacken, die sich Tage und Nächte um die Ohren schlagen, um für die Flüchtlinge da zu sein.

„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht.“ Diesen Satz hat Jesus gesagt. In den Flüchtlingen, die jetzt zu uns kommen, verlangt dieser Auftrag unser Engagement, zeigt Jesus uns sein Gesicht.

Natürlich wissen wir, dass wir nicht die ganze Welt bei uns aufnehmen können. Aber diese Debatte ist nicht mit den Flüchtlingen zu führen. Sie muss mit den politisch Verantwortlichen geführt werden. Aber von Mensch zu Mensch muss jetzt die Barmherzigkeit Gottes gelebt werden. Da helfen keine Paragraphen und keine klugen Reden, da wird jede helfende Hand einfach gebraucht und ein praktisch gelebter Glaube, der auf einen Gott der Liebe und der Barmherzigkeit vertraut.

Autor/-in: Andreas Odrich