25.12.2023 / Wort zum Tag

Ein Geschenk – was auch sonst?

Euch ist heute der Heiland geboren.

Lukas 2,11

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Vor einigen Jahren haben meine Frau und ich das Buch „Von Gott reden ist gefährlich“ von Tatjana Goritschewa geschenkt bekommen. Es stand lange – sehr lange - ungelesen im Bücherregal. Beim Ausräumen wollte meine Frau das Buch mit seinem unscheinbaren Buchdeckel schon auf den Flohmarkt geben. Ich nahm es in die Hand, fing an zu lesen und zu lesen und kam nicht mehr davon los. Ich war wie gefesselt… Als ich es fertiggelesen hatte, beschlich mich ein komisches Gefühl, eine Mischung aus Ärger und Scham über mich selbst, weil ich dieses wertvolle Buch so lange ungelesen rumliegen ließ. Ich hatte einen Schatz im Haus und wusste es nicht.

Mit Weihnachten ist es ähnlich: Den Hirten auf dem Feld sagt der Engel, der Bote

Gottes: „Euch ist heute der Heiland geboren“ (Lukasevangelium, Kapitel 2, Vers 11)

Mit anderen Worten heißt das: „Gott macht euch heute ein Geschenk!“

Nun gibt es zwei Möglichkeiten, mit einem Geschenk umzugehen: entweder ich lege es auf die lange Bank und lasse es unbeachtet rumliegen, wie ich das Buch damals, oder ich packe es aus, schaue es mir an und dann packt mich das Geschenk, wie mich das Buch. „Euch ist heute der Heiland geboren“ (Luk. 2,11).

Ich habe mir nach diesem Erlebnis noch weitere Bücher von Tatjana Goritschewa besorgt. Ich habe mich für ihre spannende Lebensgeschichte interessiert. Heute bin ich glücklich, dass ich diese Frau kennengelernt habe - zwar nur literarisch, aber sie hat mir mit ihrer Gotteserfahrung einen neuen Horizont eröffnet.

„Euch ist heute der Heiland geboren“ (Luk. 2,11).

Die Hirten lassen sich auf Jesus ein und sie werden vom göttlichen Geheimnis gepackt, das sich ihnen in diesem unscheinbaren Kind offenbart. Ihnen öffnet sich ein völlig neuer Horizont. Ihnen bleibt dieses komische Gefühl aus Ärger und Scham über sich selbst erspart. Sie können nicht anders: Sie müssen von diesem Kind weitersagen und es allen erzählen.

Autor/-in: Günther Röhm