14.02.2021 / Wort zum Tag

Ein Friedensangebot

Christus Jesus ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren.

Epheser 2,17

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

Für Menschen, die in einem von Krieg erschütterten Land leben müssen, ist die Vorstellung von Frieden etwas Wertvolles. Wenn Sirenen heulen und Granaten in der Nähe explodieren, ist der Gedanke, sich im Freien und ohne die Angst als ständigen Begleiter bewegen zu können, äußerst attraktiv. Man sehnt den Frieden herbei und wünscht sich, dass endlich jemand kommt, der Frieden stiftet.

In seinem Brief an die Christen in Ephesus schreibt der Apostel Paulus darüber. Allerdings geht es ihm nicht um den Frieden, der einem Waffengang folgt. Paulus hat einen anderen Frieden vor Augen, wenn er schreibt:

Jesus ist ´in diese Welt` gekommen und hat Frieden verkündet – Frieden für euch, die ihr fern von Gott wart, und Frieden für die, die das Vorrecht hatten, in seiner Nähe zu sein. Epheser 2,17 (NGÜ)

Mir fällt auf, dass Paulus unterscheidet zwischen Menschen, die fern von Gott waren und solchen, die das Vorrecht hatten, ihm nahezustehen. Beiden hat Jesus Christus gleichermaßen ein Friedensangebot unterbreitet. Es spielt keine Rolle, ob ich in einer glaubensfernen Umgebung oder einem frommen Umfeld aufgewachsen bin. Ich habe Gottes Friedensangebot dringend nötig.

Und worin besteht dieses Angebot? Sicher nicht in dem Rat: „Hört endlich auf, euch zu streiten, und vertragt euch wieder.“

Es ist umfassender. Es setzt bei der Wurzel des Konflikts an. Es bleibt nicht stehen bei meiner Aggression oder der fehlenden Bereitschaft, anderen Gutes zu gönnen. Es schaut weiter als nur auf meinen Neid und das Gefühl, zu kurz zu kommen. Gottes Friedensangebot zielt auf mein Herz, auf mein innerstes Wesen.

Dort ist das eigentliche Problem beheimatet, lautet die Diagnose, die der Apostel Paulus im 2. Kapitel des Epheserbriefs stellt.

Die Botschaft von Jesus Christus lautet: Ich will für Frieden in deinem Herzen sorgen, wenn du bereit bist, dich darauf einzulassen. Die Voraussetzung dafür, dass in dir Frieden entstehen kann, hat damit zu tun, dass du dich mit Gott versöhnen lässt. Ich habe das Nötige für diese Versöhnung bereits geschaffen, sagt Jesus. Du musst nur damit einverstanden sein. Dann kann dieser Friede auch in deinem Leben Wirklichkeit werden.

Und wie sieht dieser Friede aus? Ich glaube, es fängt damit an, dass ein Grundkonflikt meines Lebens von Jesus Christus gelöst wird. Weil er mich mit Gott versöhnt hat, weil ich Versöhnung empfangen habe, kann ich mich gegenüber meinen Mitmenschen versöhnlich zeigen. Weil in mir Frieden eingekehrt ist, kann ich Frieden schließen. Mehr noch, ich kann, wie Jesus das vorgemacht hat, Friedensbote werden.

Autor/-in: Wolf-Dieter Kretschmer