06.01.2024 / Wort zum Tag

Die Qual der Wahl

Wer ist es, der den HERRN fürchtet? Ihm weist er den Weg, den er wählen soll.

Psalm 25,12

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„Wer die Wahl hat, hat die Qual.“  Einerseits empfinde ich es auch manchmal herausfordernd, wenn ich eine Wahl treffen muss. Andererseits kann ich dankbar sein, wenn ich das Luxusproblem der Wahlmöglichkeiten überhaupt habe.

Auch auf meinem Lebensweg werde ich hin und wieder plötzlich vor eine Wahl gestellt. Und zwar immer dann, wenn ich an eine Weggabelung komme. Dann muss ich mich entscheiden. Denn auch Stehenbleiben ist eine Entscheidung. Ob ich nun mutig oder zögernd weitergehe oder vielleicht doch lieber abwarte, hat natürlich viel mit meinem Charakter zu tun.

Vielleicht habe ich ja die Gelegenheit, mir Rat zu holen, welchen Weg ich nehmen soll.  Aber nachzufragen, liegt nicht jedem. Selbst wenn es nur um eine Autofahrt geht, fährt laut einer Umfrage jeder vierte Mann mindestens eine halbe Stunde herum, bevor er nach dem Weg fragt.

Natürlich können auch Ratgeber oder Wegweiser sich irren. 

In Psalm 25 Vers 12 lesen wir von einem Wegweiser, auf den ich mich verlassen kann.

Wer ist es, der den HERRN fürchtet? Ihm weist er den Weg, den er wählen soll.

Hier spricht der Psalmbeter David über einen Wegweiser, jedoch nicht von irgendjemand, sondern vom Höchsten selbst. Und die Erfahrung, dass Gott ihm den richtigen Weg gezeigt hat, hat er oft genug schon gemacht. Aber was meint David, wenn er nun in diesem Zusammenhang von der Furcht gegenüber Gott spricht? Bei dieser Furcht geht es nicht um Angst, sondern um die richtige Haltung vor Gott. Und zwar um eine Haltung von Ehrfurcht und Vertrauen. Wenn ich Ehrfurcht vor Gott habe, weiß ich um seine Größe und Allmacht. Ich achte ihn und spreche ihm meine Anerkennung aus. Ich bin mir seiner Gegenwart gewiss. Ich weiß, dass er den Überblick hat. Und ich vertraue ihm, dass er mir bei der Wahl meines Weges hilft.

Was aber ist, wenn ich schon einen falschen Weg eingeschlagen habe?

Gott hat viele Möglichkeiten. Er kann auch aus unseren Umwegen und Irrwegen noch Segenswege machen. Vorausgesetzt ich bitte Gott um Vergebung und bitte ihn, diese Wege unter seine Regie zu nehmen. Übrigens kann mein Lebensweg sowieso nicht im Voraus starr festgelegt sein. Denn dann wäre ja nicht nur ich selbst mit lauter richtigen Entscheidungen gefragt, sondern jeder und alles in meinem Umfeld müsste auch nach Gottes Willen handeln bzw. funktionieren. Sollte Gott, der Wege mitten durchs Meer bahnen kann, nicht auch mit Verwicklungen und Verstrickungen auf meinem Lebensweg zurechtkommen?

Wenn Gott mich führt, heißt das auch nicht, dass auf diesem Weg alles glatt läuft und der Weg immer leicht sein wird. Im Psalm 23 erfahren wir, dass der Psalmbeter David weiß: „Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.“ Und trotzdem rechnet er damit, dass auf diesem Weg auch finstere Täler vorkommen können. Denn weiter heißt es: „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal…“ Dabei trägt ihn jedoch die Gewissheit, dass Gott auch dort bei ihm sein wird.

Ebenso gerieten die Jünger von Jesus in einen schlimmen Sturm, obwohl Jesus sie selbst in das Boot zur Überfahrt geschickt hatte. Aber sie haben in der Panik auch seine Macht erfahren, die allen Widerständen gebieten kann.

Übrigens haben die Jünger die beste Wahl ihres Lebens schon getroffen. Sie gehen ihren Weg mit Jesus.

Haben auch Sie Jesus als Ihren Wegbegleiter gewählt, dann müssen alle anderen kleinen und großen Wahlmöglichkeiten im Leben nicht zu einer Qual werden. Denn Jesus will auch Ihnen auf Ihrem Weg und bei Ihren Entscheidungen zur Seite stehen.

Autor/-in: Andrea Hoppstädter