06.12.2019 / Wort zum Tag

Die nächste Kurve kommt bestimmt

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.

Römer 8,28

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

Es gibt manche Texte in der Bibel, die sind wie eine gerade Strecke, klar, verständlich, ich kann sie persönlich nehmen oder sie anderen Menschen zusprechen. Aber es gibt auch „Kurven-Texte“, die sind unverständlich, schwierig, an denen sind schon manche verzweifelt. Dazu gehört unter anderem Römer 8,28: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind“.

Auch wenn dieser Vers häufig als Gerade verstanden wird, er ist es nicht. Er ist eine Kurve!

Römer 8, 28 ist meiner Einschätzung nach ein Bekenntnis, das ich Schritt für Schritt lernen muss, je mehr ich mich in die Kurve hineinwage. Und dabei kommt es auf die richtige Kurventechnik an.

Die erste Regel heißt, ich muss für jede Kurve meines Weges das Tempo anpassen, die Geschwindigkeit reduzieren. Im Besonderen, wenn ich nicht sehe, wie scharf und eng die Kurve ist, aber ich sehe den Anfang. Der Anfang dieses Verses heißt, „Wir wissen aber“. Jedes Aber zeigt an, dass vorher von einem Gegensatz die Rede war. Dieser hier steht in Vers Röm. 8,26: „Wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie es sich gebührt.“ Paulus schreibt von der Unsicherheit im Gebet, die allzu menschlich ist. Der Heilige Geist entschleunigt, aber er versteht uns und weiß Bescheid. Weil er uns vor Gott vertritt, bringt er unsere Worte auf die richtige Weise vor Gott. Der Heilige Geist ist also Vermittler und gleichzeitig Überbringer zwischen Mensch und Gott.

Und nun erklärt Paulus deutlich, wir wissen aber ...,alle Dinge dienen zum Besten. Diese Aussage soll keinen Druck und kein erzwungenes Ergebnis ausüben, sondern den Blick des Menschen ganz behutsam auf Gott und sein Handeln ausrichten. Wörtlich übersetzt steht dort: Alle Dinge wirken zum Guten zusammen.

Folgende Lebenslagen kommen Ihnen vielleicht bekannt vor: Krebserkrankung, Job verlieren, aus der Wohnung geschmissen werden. Diese einzelnen schwierigen Situationen bewirken erst im Zusammenspiel etwas, was für uns Menschen oft nicht sofort ersichtlich ist. Denn Gott hat diese einzelnen Situationen in der Hand. Er ist bereit diese Lasten zu tragen, er hält sie wie Fäden in der Hand und verbindet sie zu einem guten Ganzen. Gott hat das Ziel vor Augen und will einen jeden Menschen dorthin bringen, wo Gott ihn am liebsten sehen will. Solche schweren Zeiten prägen. Sie helfen heute, anders mit ähnlichen Situationen umzugehen als in der Vergangenheit: Zuversicht statt Angst; Aufrichtigkeit statt Verdrängen, Freude statt Trauer, Sanftmut und Selbstbeherrschung statt Trotz und Wut.

Entscheidend für eine weitere sichere Fahrt ist der Scheitelpunkt. Der Scheitelpunkt ist in einer Kurve der Punkt, an dem ich dem inneren Rand der Kurve am nächsten bin. Hier findet die eigentliche Wende statt. Wenn ich den Scheitelpunkt ansteuere, entscheidet sich, ob ich diese Kurve gut nehme oder ob es mich aus der Kurve trägt. Der Scheitelpunkt heißt hier, „denen, die Gott lieben“. Um Ihren Scheitelpunkt zu bestimmen, schauen Sie aufmerksam auf Ihre Herzenshaltung und Ihren Wunsch in Gottes Nähe zu sein. So verstanden, bedeutet der Vers: „Ich weiß, dass alle Dinge in meinem Leben zusammenwirken, damit ich Gott näher kommen kann.“ Diese Entdeckung ist die Voraussetzung, dass alle Dinge zum Besten zusammen wirken.

Die dritte Regel klingt einfacher, als sie tatsächlich ist, bitte der Straße folgen.

Ohne festen Weg würde ich doch gehen, wie es mir passt. Aber ich folge der Straße. Dann gehöre ich laut Paulus zu „denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind“.

Gott ruft die Menschen. Gottes Wunsch ist es zu retten. Sie zu retten. Er möchte, dass Sie für immer bei Ihm sind. Aus Liebe hat Gott diese Straße vorbereitet, gebaut und sein Angebot gilt jedem Menschen. Aber nur „die Gott lieben“ sind auf dieser Straße seiner Liebe unterwegs. Es ist Ihre Entscheidung, auf dieser Straße zu gehen und Gott zu vertrauen.

Trauen Sie sich! Denn, die nächste Kurve kommt bestimmt.

Autor/-in: Klaudia Wolf