23.08.2024 / Serviceartikel

Die Kreativität ankurbeln

Manchmal lassen die guten Ideen auf sich warten. 4 Tipps, um deine Kreativität zu fördern.

Mehrere Farbtöpfchen stehen auf einem uralten Werktisch: Metalltöpfe mit warmer Terrakotta, grellem Gelb und tiefdunklem Blau. Querbeet verteilt liegen Pinsel herum: dicke, lange Borstenpinsel und feine, dünne Haarpinsel.

Würdest du dich als kreativ bezeichnen? Vielleicht kommt dir dann solch eine Szene oder der Kunstunterricht in der Schule in den Kopf. Je nachdem, welche Erfahrungen du gemacht haben magst, würdest du vielleicht den Kopf schütteln.

Natürlich gibt es besonders begabte, kreative Menschen. Menschen, die herausragende Werke schaffen, die verändern, wie Menschen fühlen, denken oder leben. Doch Kreativität beinhaltet viel mehr. Denn Kreativität ist genauso im Alltag gefragt! Wir lösen damit sämtliche Probleme oder probieren Neues aus. Durch Kreativität reparieren wir kaputte Geräte, kreieren neue Rezepte und organisieren unseren oft sehr vollen Alltag.

Du bist ein Werk Gottes und sein Ebenbild

Jedes Werk spiegelt etwas von der Weisheit, Schönheit und Kreativität des Künstlers wider. Nehmen wir an, dass du ein Geschöpf und Ebenbild Gottes bist (1. Mose 1,27), dann bedeutet das, dass auch du eine schöpferische Veranlagung hast. Die Frage, ob du kreativ bist, kannst du also mit „Ja“ beantworten, auch wenn die Ausprägung und die Entwicklung dieser Gabe unterschiedlich stark sein mag.

Wer sich zu Jesus Christus bekennt und ihm glaubt, in dem hat Gott ein neues schöpferisches Werk getan. Epheser 2,10 beschreibt es so: „Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.“ Ein Christ muss sich nicht abmühen, möglichst viel zu leisten, sondern darf Gottes Führung folgen und dadurch seine Gaben für Gott einbringen.

Tipps, um deine Kreativität anzukurbeln

Weil Kreativität nicht nur Spaß machen, sondern auch für dein Umfeld bereichernd sein kann, findest du hier einige Tipps, die deine Kreativität fördern.

1. Zuerst: Ruhe

Reizüberflutung und überfüllte Kalender: Stress kann die Kreativität hemmen. Da kreative Ideen Geschenke des Himmels sind, können sie insbesondere dann empfangen werden, wenn ich mich nicht dafür anstrenge. Gerade dann, wenn ich Muße habe und mir keinen Druck mache, ist die Wahrscheinlichkeit für einen kreativen Einfall höher.

Wenn es dir an kreativen Ideen mangelt, kann es also sein, dass dein Kopf zu voll und dein Körper erschöpft ist. Dann ist erst einmal Ruhe und Erholung dran.

In der Schöpfungsgeschichte wird erzählt, dass Gott den Tag, nachdem er die Menschen erschuf, zu einem Ruhetag ernannte. Die Menschen konnten erst einmal sein und durch diese Ruhe die Kraft bekommen, selbst schöpferisch tätig zu sein.

2. Komm in Bewegung

Studien belegen, dass Bewegung die Kreativität fördert.1 Durch Bewegung wird Stress abgebaut und innere Prozesse in Gang gebracht. Also ab aufs Rad oder in die Joggingschuhe und los geht`s! Denn wenn wir uns körperlich bewegen, kommt auch unser Inneres stärker in Bewegung.

Hier kann schon ein einfacher Spaziergang in der Natur helfen. Die Bewegung an der frischen Luft vertreibt Gedanken, die deine Kreativität bisher bewusst oder unterbewusst blockiert haben, und macht Platz für neue Ideen.

Draußen in der Natur wurde schon so mancher inspiriert: Viele Erfinder haben die physikalischen Prinzipien und Eigenschaften der Schöpfung studiert und diese dann auf ihre Ideen übertragen. Man vergleiche nur die Form eines Flugzeuges mit der eines gleitenden Vogels.

Bei einem Gebetsspaziergang kannst du die Zeit mit Gott genießen, über seine Kreativität staunen und deine Gedanken mit ihm besprechen. Vielleicht bekommst du dann einen göttlichen Gedanken und du wirst durch Gottes Geist im wahrsten Sinne des Wortes inspiriert.

3. Erlaube es dir, zu träumen und grenze Ideen nicht sofort ein

Manchmal hat man sie direkt: die eine bombastische Idee. In den meisten Fällen ist es aber ein längerer kreativer Prozess, bis sich eine gute Idee herausschält. Besonders am Anfang dieses Prozesses gilt: Lass deine Ideen zu, auch wenn sie zunächst abwegig scheinen!

Für viele kreative Prozesse bietet sich es sich an, in einem Team zusammenzuarbeiten und Ideen gemeinsam zu entwickeln. So kann eine Idee eines Teammitglieds einen anderen zu einer neuen Idee bringen. Auch beim Brainstorming in einem Team ist es wichtig, dass erste Gedanken nicht direkt hinterfragt oder kritisiert werden, denn das kann den Kreativprozess bereits in seinen Anfängen ersticken. Nach dem ersten Brainstorming könnt ihr eure Ideen clustern und entscheiden, welche Ansätze ihr weiterverfolgen oder verwerfen wollt.

Im Optimalfall kommst du oder dein Team in den Kreativitäts-Flow. Das bedeutet, dass man sich in einem selbstvergessenen Zustand befindet, in dem die kreative Arbeit leicht von der Hand geht. In einem solchen Flow bist du und dein Team maximal konzentriert und ihr habt am meisten Freude, weil der Prozess sprichwörtlich „im Fluss“ ist.

4. Lass dich nicht entmutigen und nimm deine Art der Kreativität an

Du bist gut ausgeruht und hast dich ordentlich bewegt, aber die Ideen sprudeln noch nicht? Lass dich nicht entmutigen! Kreative Prozesse spielen sich selten linear ab. Auch wenn du schon lange keine gute Idee gehabt hast oder dein ursprüngliches Werk missglückt ist, kann jederzeit der Moment kommen, in dem dir eine neue Idee in den Sinn kommt.

Die besten Ideen kommen oft kurz vor dem Einschlafen oder Aufwachen. In diesem Modus ist dein Gehirn fähig, besonders kreativ zu sein. Vielleicht kennst du den Tipp, dir ein Notizbuch ans Bett zu legen, um Gedanken oder Träume schnell notieren zu können.

Manchmal geht der kreative Prozess nicht richtig vorwärts, weil die Rahmenbedingungen nicht stimmen, doch es kann auch sein, dass Perfektionismus oder der Vergleich mit anderen dem im Wege steht. Soweit es in deiner Hand steht: Baue dir keinen unnötigen Druck auf.

Jeder Mensch ist einzigartig, also ist auch der Output jedes Menschen unterschiedlich. Dich zu vergleichen oder einen anderen Stil zu kopieren, bremst deine Kreativität mehr aus, als dass es sie stärkt. Natürlich darfst du dich von anderen inspirieren lassen. Genau das braucht es oft, um eigene Ideen entstehen zu lassen. Du kannst sie zum Beispiel auf einem digitalen oder analogen Moodboard sammeln. Doch werte dein kreatives Werk nicht ab, weil es scheinbar bessere gibt.

Auch die Formen von Kreativität können sehr unterschiedlich aussehen. Bevorzugst du handwerkliches Bauen oder anderes Handwerk wie Nähen oder Stricken? Magst du das feine Zeichnen mit einem Bleistift oder hast du lieber eine Kamera in der Hand und du arbeitest gerne digital? Vielleicht möchtest du auch etwas ganz Neues auszuprobieren.

Los geht’s!

Jeder Mensch hat die Fähigkeit, kreativ zu sein. Damit dem Kreativsein nichts im Wege steht, kannst du für passende Rahmenbedingungen sorgen. Letztendlich kann der Prozess unvorhergesehen laufen, aber genau das ist das Spannende. Diese ersten vier Ideen helfen dir dabei, deine Kreativität sprudeln zu lassen.

Also: Mach dich bereit für frische Ideen. Überleg nicht zu lange und leg einfach los.

1file:///D:/Daten/Downloads/KLAR033_0396197_Zusammenhang_zwischen_Bewegung_und_Kreativitat.pdf

Autor/-in: Elisa Meyer

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