28.12.2010 / Zum Tod von Anton Schulte

"Der kleine Dicke" ist jetzt bei seinem "großen Gott"

Im Alter von 85 Jahren ist am 26. Dezember der Evangelist und Gründer des Missionswerks „Neues Leben“, Anton Schulte, gestorben.

Im Alter von 85 Jahren ist am 26. Dezember der Evangelist und Gründer des Missionswerks „Neues Leben“, Anton Schulte, gestorben. Er war einer der bekanntesten Evangelisten Deutschlands. Bis ins hohe Alter war es dem „kleinen Dicken mit dem großen Gott“, wie er sich selbst beschrieb, ein Anliegen, Gott auch mit den Möglichkeiten moderner Medien bekannt zu machen.

Antonius Bernard Schulte wurde am 20.August 1925 in Bottrop geboren. Er wuchs in einem römisch-katholischen Elternhaus auf und machte eine Ausbildung zum Müller. Mit 17 Jahren wurde er als Fallschirmjäger in den Zweiten Weltkrieg eingezogen und kam nach dessen Ende in italienische, anschließend in US-amerikanische und dann in britische Kriegsgefangenschaft. Er lebte bis 1949 in Schottland und arbeitete dort als Landarbeiter. Durch Gespräche mit schottischen Christen fand Schulte zum christlichen Glauben.

Als er nach Deutschland zurückkehrte, arbeitete er zunächst als Müller in Düsseldorf, bevor er an der Bibelschule Wiedenest eine Ausbildung zum Evangelisten absolvierte. Schon vorher war er in seiner Freizeit evangelistisch tätig, seine erste Stelle bekam er dann bei „Jugend für Christus“, einem Jugendevangelisationswerk. Da dieses Werk seine Arbeit als Rundfunkevangelist bei Radio Monte Carlo (seit 1953) nicht unterstütze, gründete er 1954 den Verein „Missionswerk Neues Leben“ in Wölmersen, der auch finanziell die Rundfunkevangelisation mittrug.

Anton Schulte war 1959 maßgeblich an der Gründung des Evangeliums-Rundfunks in Wetzlar beteiligt. Ihm war schon früh bewusst, dass man verschiedene Wege wählen musste, um Menschen anzusprechen. Er war immer offen für neue technische Entwicklungen und nutzte sie, um Menschen mit dem Wort Gottes zu erreichen, sei es durch Radioevangelisation, Telefon- oder Fernsehpredigten.

Er erreichte als einer der ersten deutschen Evangelisten die Menschen mit einem eigenen Fernsehprogramm. Bis heute gibt es evangelistische Fernsehprogramme in deutschen Regionalsendern, jährlich über  300 verschiedene Radiosendungen und deutschsprachige Radioprogramme in Kanada und Paraguay.

Auch im Missionswerk Neues Leben finden sich vielfältige Arbeitszweige wieder. Die Arbeit umfasst unterschiedliche Bereiche wie z.B. eine große Sportlerarbeit, Reiseangebote und internationale soziale Projekte und ein bibeltreues Studienzentrum. Auch für die Entstehung der Zeitschrift „Neues Leben“ war er verantwortlich. Als Motivation seines Handelns nannte der bescheidene Schulte immer wieder die „Liebe zu Gott und den Menschen“.