23.03.2023 / Wort zum Tag

Das Machtproblem

Du stillst das Brausen des Meeres und das Toben der Völker.

Psalm 65,8

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Können politische Parteien die Probleme der Menschen lösen? Nein! Können Politiker die unzähligen Krisen unserer Zeit beseitigen, Kriege beenden und Katastrophen in der Natur verhindern? Nein! Konnten Mitglieder der Regierung durch Gespräche und Verhandlungen verhindern, dass die Soldaten Putins in die Ukraine einmarschieren, ein Blutbad anrichten, Städte zerstören und Zivilisten foltern? Nein! Kann irgendeine Instanz verhindern, dass Hacker ganze Städte lahmlegen oder Saboteure die Bahn zum Stillstand bringen? Nein. Die Ohnmacht der sog. Mächtigen und ihre Ratlosigkeit legen sich wie ein Nebel über die ganze Welt. Keiner hat letztlich den Durchblick – ganz zu schweigen von einer Weitsicht.

„Yes, we can!“ hieß es einmal in den USA. Ein Präsident allein kann nicht die Probleme eines Landes oder die weltweiten Konflikte lösen. Wir Menschen haben die Erde als Geschenk von Gott erhalten. Zerstört hat sie allein der Mensch.

Von der Gewalt der Natur und dem Wüten der Völker spricht das Losungswort der Herrnhuter Brüdergemeine von heute. Es steht im Psalm 65. Dieser Psalm beginnt damit, dass Gott Gebete erhört. Gott wird gepriesen als der, der die Berge geschaffen hat. Dieser starke Schöpfergott hat allein Macht über die Natur und die Völker. Nur er kann dem Toben der Völker ein Ende bereiten. Nur er kann Kriege beenden und Menschen verändern. So lautet Psalm 65, Vers 8: „Du stillst das Brausen des Meeres und das Toben der Völker“.

 Auf diesen starken Gott setzte ich meine Hoffnung und nicht auf menschliche Vernunft und Klugheit oder Macht. Wie wird Gott die Krisen und Nöte beenden? Er wird seinen Sohn wieder auf die Erde schicken, um alle diese Probleme zu lösen. Deshalb halte ich mich an das Bekenntnis der christlichen Kirchen, in dem es heißt: „Jesus Christus wird wieder kommen zu richten“. Es kann nur einer die Probleme und Krisen richten, d. h. in Ordnung bringen. Da muss Gott selbst eingreifen. Er hat uns die Erde als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Nur er kann das Unheil, das wir Menschen angerichtet haben, in Ordnung bringen. Das macht er dann, wenn sein Sohn Jesus wieder auf die Erde zurückkommt. Seit Himmelfahrt warten die Christen auf die Wiederkunft von Jesus. Dann wird Gott einen „neuen Himmel und eine neue Erde schaffen“ (Offenbarung 21). Er wird alles neu machen. Wir Menschen schaffen das nicht. Das stellen wir jeden Tag fest.

Wir sollen gewiss die Hände nicht in den Schoß legen. Wir haben einen Auftrag für unsere Erde. Gott will, dass wir ihm dienen. Durch uns will er wirken auf seiner Erde. Aber wir sollten wissen, dass die menschliche Macht sehr begrenzt ist. Alles ist möglich bei Gott. Darauf hoffe ich. Das macht mich zuversichtlich und gelassen.

Wenn Sie heute wieder von schlechten Nachrichten lesen oder hören, wenn Sie verzweifeln angesichts der friedlosen Welt, dann möchte ich Ihnen zurufen: Lassen Sie sich nicht unterkriegen. Stecken Sie Ihren Kopf nicht in den Sand. Schauen Sie nach oben. Schauen Sie auf Gott. Denn die Erlösung lässt nicht mehr lange auf sich warten. Gott wird das Toben der Völker stillen.

Autor/-in: Pfarrer Johannes Hruby