01.09.2020 / Andacht

Danke!

Kleines Wort, große Wirkung.

Wie würde sich die Welt verändern, wenn wir häufiger Danke sagen würden? Warum fällt es uns schwer und wie kann das anders werden? Ich will mit einigen kurzen Beispielen beginnen. Vor einigen Jahren wurde die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali mit der Goldenen Kamera in der Kategorie „Information“ ausgezeichnet. Ihre hoch emotionale Dankesrede beendet sie mit den Worten:

Das sind Dinge, die meine Eltern mir mit auf den Weg gegeben haben: Andere und Andersdenkende zu respektieren. Menschen in Not unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion zu helfen. Demut, Anstand, Menschlichkeit, Dankbarkeit. Und ich bin heute sehr dankbar.

Ein zweites Beispiel: Eine promovierte Psychologin und Psychotherapeutin meldet sich bei ERF Medien. Sie hat die Folge „Frustrations-Toleranz“ aus der ERF Sendereihe „Überlebenshelferin" gesehen. Ihr Urteil: „Gut gemacht und verständlich.“ Deswegen teilt sie uns ihre Begeisterung mit. Ein drittes Beispiel: Wir erhalten eine Rückmeldung: „Heute habe ich aus dem Buch ‚Mensch, Gott!‘ eine Geschichte vorgelesen. Diese Geschichten sind so überzeugend und voller Kraft! Einfach spitze! Danke für dieses tolle Buch!“
 

Allen Beispielen gemeinsam ist der Dank. Und eine dreifache Erkenntnis: Echter Dank hat einen Grund, einen Ausdruck und eine Wirkung.

  1. Für Dankbarkeit muss es einen Grund geben. Grundlos dankbar – geht nicht. Wie oft sagen wir „mechanisch“ Danke, ohne dankbar zu sein. Dahinter steckt in der Tiefe vielleicht die Überzeugung, dass alles, was ich besitze und erreiche, nur mir selbst verdanke. Wohl dem, der merkt: Durch die Anwesenheit, das Reden oder Tun eines anderen wird die eigene Verzweiflung kleiner. Der Mut zum Leben und Glauben, zu Hoffen und Lieben wächst. Gründe zum Danken zu finden, kann dabei durchaus Arbeit bedeuten. Aber es ist Arbeit, die sich lohnt.
     
  2. Dankbarkeit kommt immer zum Ausdruck. Ausdruckslos dankbar sein geht auch nicht. Der Zustand des „Dankbar-Seins“ sucht ein Ventil. Das kann mit Worten geschehen, vielleicht mit dem kleinen Wort mit der großen Wirkung: Danke! Das kann auch ein Lächeln sein oder ein zupackender Einsatz für meinen Nächsten ohne Worte. Menschen mit dankbarer Seele sind gern gesehene Zeitgenossen. Denn die eigene Dankbarkeit löst etwas aus.
     
  3. Dankbarkeit hat immer auch eine Wirkung. Zugegeben: Was unser Ausdruck der Dankbarkeit auslöst, ist nicht immer sicht- oder sogar messbar. Fest steht trotzdem: Ein Wort des Dankes oder eine dankbare Geste lösen bei meinem Gegenüber etwas aus, aber auch bei mir selbst. Mein eigenes Glück wird größer. Die Welt wird besser und die Anzahl der Dankbaren wächst. Erkennen Sie Grund, Ausdruck und Wirkung in den Beispielen, die ich am Anfang genannt habe?

Kernig, knapp und kurz: Seid dankbar!

Warum aber überhaupt diese Andacht, dieses Plädoyer? Einfach, weil es in der Bibel steht! Der Tipp aus der Bibel lautet: Seid dankbar (Kolosser 3,15). Der Schreiber ermutigt zu einer dankbaren Haltung und spricht sich gegen die falsche Überzeugung aus, niemand anderem zu Dank verpflichtet zu sein. Er weiß, dass Gott uns allen Grund gibt, dankbar zu sein. Genauso weiß er, dass Dankbarkeit praktisch werden muss. Dass sie Ausdruck und Wirkung braucht.

Deshalb meine drei Praxistipps:

  1. Nehmen Sie sich heute 5 Minuten Zeit, um zu sammeln, was Sie heute dankbar stimmt.
  2. Lassen Sie es mindestens einen Menschen oder Gott wissen, dass Sie ihm dankbar sind. Mit Worten oder ohne!
  3. Versuchen Sie, falls möglich, direkt die „Wirkung“ Ihres Ausdrucks zu „messen“. Bei sich und beim anderen.

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