14.11.2009 / Wort zum Tag

Daniel 6,17

Sie warfen Daniel zu den Löwen in die Grupbe. Der König aber sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, der helfe dir!

Daniel 6,17

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Die heutige Gesellschaft ähnelt weitgehend jener, in der Daniel vor Jahrhunderten lebte. Seine Lebensumstände in Babylon hätten es Daniel leicht gemacht, ein Rohr im Wind zu werden. Er hatte alles, was er brauchte. Er war einer der mächtigsten Männer nach dem König im Reich. Wohlstand umgab ihn. Aber Daniel stand fest im Glauben und wagte es, anders zu sein. Anstatt sich zu beugen und verbiegen zu lassen wie ein Schilfrohr, stand er wie eine mächtige Eiche, verwurzelt im Herrn. Er trotzte den Stürmen der Veränderung, die gegen ihn wüteten und entzog sich so den Einflüssen seiner Umgebung. Viele Jahre lang hatte Daniel dreimal täglich gebetet, Gott gedankt und ihm Bitten vorgebracht. Da ist es nicht verwunderlich, dass Daniel solchen inneren Frieden und solchen Mut hatte! Er hatte bereits mit seinen Freunden den Feuerofen überstanden und er war zu einem Spitzenbeamten im Königreich geworden trotz aller Anfeindungen seiner vielen Feinde bei Hofe.
 
Es ist bemerkenswert, wie schnell Menschen zusammenarbeiten können, um Böses zu tun, und wie schwierig sie es finden, gemeinsam Gutes zu tun. „Ihre Füße sind schnell, Blut zu vergießen“ (Röm. 3,15). Sie zeigten keinerlei Respekt gegenüber Daniel, der doch ein höheres Amt innehat als sie selbst, sondern sie nannten ihn geringschätzig „einen der Weggeführten aus Juda“ (Dan. 6,14). Diese stolzen Männer machten sich nicht klar, dass Gott mit seinem weggeführten Volk war und seinen Diener Daniel in Schutz nehmen würde, als sie eine neue lntrigie gegen ihn spannen. Der König Darius hatte den Lügen seiner Höflinge geglaubt und ein Gesetz unterzeichnet, das es verbot, von einem anderen Gott etwas zu erbitten außer von ihm selbst. Hätte Darius sich Zeit genommen und sich noch einmal den Ratschlag von Daniel eingeholt, dann wäre es wahrscheinlich nie zu diesem Gesetz gekommen. So war der König aber in der Falle. Wenn das Gesetz einmal unterzeichnet war, konnte es niemand mehr ändern. Wenn Darius ein Gott war und wenn das Volk zu ihm betete, wie konnte er da Fehler machen? Die Gesetze der Meder und Perser konnten weder annulliert noch geändert werden. Auch wenn der König versuchte, Daniel zu retten, er fand keine Lösung für das selbst verursachte Problem.

So kam es, wie es kommen musste: Daniel landetet am Ende des Tages in der Löwengrube. Die Grube wurde versiegelt, um dem Gesetz der Meder und Perser Rechnung zu tragen. Und der König sagte dies auch Daniel: „Dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, der helfe dir.“ Der Glaube Daniels hatte dem König Darius inneren Frieden und Sicherheit gebracht, all das, was Darius für sich brauchte. Auch wenn dieser Glaube des Königs noch schwach und schwankend war. „Hat dein Gott dich von den Löwen erretten können?“ Als Darius die Stimme Daniels hörte, da wusste er, dass sein Freund und treuer Beamter gerettet war. Daniels Arrestnacht in der Löwengrube endete mit einem Morgen der Herrlichkeit und Erlösung. Gott hatte dafür gesorgt, dass er die Löwengrube überlebte, in der er eine ganze Nacht gesessen hatte.

Jahrhunderte später, ist einer hinabgestiegen in das Reich des Todes, nachdem er auf grausame Art und Weise an Kreuz hingerichtet wurde. Leute seines eigenen Volkes hatten sich gegen ihn gewandt, und die Besatzungsmacht vollstreckte das Urteil. Auch er ist nicht nach einem, sondern nach drei Tagen wiedergekommen und hat die Erlösung für die ganze Menschheit ein für alle Male erwirkt. Ich spreche von Jesus Christus. Seither ist Hoffnung in dieser Welt. Ich muss nicht in den Löwengruben meines Lebens verweilen, durch die ich durch eigenes oder fremdes Verschulden hinein geraten bin. Jesus Christus kann mir helfen! Ob wir uns dem feurigen Ofen gegenübersehen oder dem brüllenden Löwen, wir sind in der Hand des Herrn, und er wird seine göttlichen Ziele zu seiner Ehre verwirklichen. „Alle eure Sorge werfet auf Ihn, den er sorgt für euch“, hat der Apostel Petrus geschrieben.
 

Autor/-in: Wilfried Gotter