08.08.2018 / Wort zum Tag

Botschafter

Jesus spricht: Geht und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.

Matthäus 10,7

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Botschafter sind wichtige Leute. Sie vertreten die Interessen ihres Landes in einem anderen Land. Für diesen Dienst müssen sie hochqualifiziert sein. Deshalb genießen sie eine gründliche Ausbildung. Der Botschafter muss die Sprache des Gastlandes perfekt beherrschen. Er muss mit dessen Geschichte und Kultur, seinen Besonderheiten und Herausforderungen bestens vertraut sein. Auch in schwierigen Situationen muss er den Überblick und die Nerven behalten. Ein Botschafter muss auch den Mut haben, unbequeme Dinge auszusprechen. Notfalls muss er auch mit Nachdruck der Meinung seines Heimatlandes Ausdruck verleihen. Ein Botschafter wird von der Regierung seines Landes berufen und beauftragt. Er ist ihr Gesandter. Als loyaler Diener seines Landes vertritt er nicht seine Privatinteressen oder seine Privatmeinung. Er steht stets für sein Land. Dieses sorgt für den Lebensunterhalt des Botschafters und für gute Rahmenbedingungen für seine Arbeit. Ein Botschafter hat besondere Vorrechte. Er genießt einen besonderen Schutz.

An den Dienst eines Botschafters musste ich denken, als ich über das Bibelwort aus dem Matthäusevangelium Kapitel 10, Vers 7, nachdachte: „Jesus spricht: Geht und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.“

In einer großen Rede wendet sich Jesus an seine engsten Mitarbeiter. Er schickt seine 12 Jünger als seine Botschafter an die Arbeit. Jesus gibt ihnen eine klare Dienstbeschreibung. Zunächst sollen sie zu den verlorenen Schafen des Hauses

Israel gehen. Das mag verwundern, zumal die Botschaft des Evangeliums allen Menschen gilt. Aber zunächst ist die Zielgruppe begrenzt. Der Dienstauftrag hin-

gegen ist breit gefächert. Heilungen, Dämonenaustreibungen und sogar Totenauferweckungen gehören zu den Aufgaben der Jünger von Jesus. Aber in erster Linie sollen sie predigen. „Geht und predigt!“ sagt Jesus. Ihr vornehmster Auftrag ist es, die Botschaft vom Himmelreich, das nahe herbeigekommen ist, weiterzusagen. Diese gute Nachricht muss unter die Leute. Die Zeichen und Wunder, die geschehen, unterstreichen, wie bei Jesus selbst, die Verkündigung.

Sie unterstreichen die rettende Botschaft. Sie sind ein Hinweis auf das Kommende. Als Gesandte, als Botschafter des Himmelreichs, sollen die zwölf Jünger aufbrechen. Jesus hat sie für ihren Dienst zugerüstet. Er bevollmächtigt sie. Sie leitet nicht ihr Privatinteresse. Was sie weitersagen, ist auch nicht ihre Privatmeinung. Jesus sendet sie. Sie gehen in seinem Auftrag und mit seiner Zusage. Sie sind ausgerüstet mit göttlicher Vollmacht und einer himmlischen Botschaft.

So ist es bis heute. Zeugen von Jesus Christus sind von ihm berufen, beauftragt und gesandt. Sie und ich sind berufen, zunächst in unserem engsten Umfeld Botschafter für Jesus zu sein. Es gilt zu bezeugen und weiterzusagen, dass allein in ihm das Heil liegt. Diese Botschaft benötigt unsere erlösungsbedürftige Welt.

Wo diese Botschaft ein Menschenherz erreicht, wird das Leben auf eine neue Grundlage gestellt. Es gewinnt eine neue Perspektive. Wer zu Jesus gehört, gehört zu Gottes neuer Welt. Seine Liebe verwandelt ihn. Sein Friede zieht ins Herz ein. Das Leben hat Ewigkeitswert. Jesus schafft den neuen Menschen. Uns seine Nachfolger nimmt er als Mitarbeiter in seinen Dienst. Er beauftragt  und bevollmächtigt alle Christen, Botschafter des nahen Gottesreiches zu sein. Durch Sie und durch mich sollen andere Menschen von Jesus erfahren. Wer sein Wort weitersagt, sagt nicht seine Privatmeinung. Wer sich von ihm in Dienst nehmen lässt, erfüllt seinen Auftrag. Auch der heutige Tag bietet eine gute Gelegenheit, Mitmenschen das Heil in Jesus Christus mit Worten und Taten zu bezeugen.

Dazu sind Schritte im Gehorsam  und im Vertrauen auf Jesus nötig. Manchmal erfordert es vielleicht auch eine Portion Mut, als seine Botschafter aufzutreten. Aber Jesus steht hinter Ihnen.

Autor/-in: Dekan Michael Wehrwein