20.03.2020 / Kommentar

Bleibt bitte zu Hause

Warum wir endlich kapieren müssen, dass Corona kein Party-Spiel ist.

Armeefahrzeuge, die in Italien die Corona-Toten abtransportieren, Menschenansammlungen, die sich bei uns in den Parks die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, als wäre nichts gewesen – widersprüchlicher könnten die Bilder der letzten Stunden nicht sein. Wer jetzt nicht aufwacht, dem muss wahrscheinlich geholfen werden – und zwar mit Ausgangsverboten, meint Andreas Odrich.

Das Ausgangsverbot wird mit Sicherheit kommen. Am Sonntag wollen sich Kanzlerin und Ministerpräsidenten treffen, um darüber zu beraten. Wieder und wieder haben sie in Pressekonferenzen und in Parlamentsreden darum gebeten, dass jeder seinen Beitrag in der Krise leistet. Viele haben das getan, aber viele begreifen Corona scheinbar als Party-Spiel.

Bayern hat schon reagiert, auch Freiburg hat jetzt gehandelt; dort dürfen die Menschen zwar noch zum Einkaufen nach draußen, ansonsten aber nur noch alleine oder zu zweit. Spielplätze sind ohnehin schon fast überall gesperrt. Frische Luft ja, Viren nein. Und das ist mehr als vernünftig.

Jeder Kontakt, der nicht stattfindet, ist ein guter Kontakt

Das Virus überträgt sich in der Luft und per Berührung. Es setzt auf Türklinken nieder und hält sich auf Plastikflächen jeder Art. Deshalb können wir uns so leicht anstecken.

Deshalb ist jeder Kontakt, der nicht stattfindet, ein guter Kontakt. Weil er die Übertragungskette des Virus durchbricht. Und das gilt für jede Altersgruppe.

Wenn ich jung bin, dann muss ich zwar selbst nicht schwer erkranken, ich kann aber leicht zum Überträger werden. Wenn ich alt bin oder eine Vorerkrankung habe, dann muss ich zur eigenen Sicherheit in den sauren Apfel beißen und sämtliche Kontakte nach außen meiden. Das müssen wir uns alle immer wieder vergegenwärtigen, sonst rollen auch bei uns bald die Armeefahrzeuge mit den Toten.

Was wir konkret  tun können

Einkaufen und zur Apotheke: Einmalhandschuhe tragen, auf Abstand bleiben. Nur noch mit Kreditkarte zahlen, diese nicht im Portemonnaie aufbewahren sondern in einer Tüte. Einen alten Kugelschreiber verwenden, um die Geheimzahl einzugeben; kein Bargeld verwenden. Mit den Verkäuferinnen und Verkäufern auf Abstand bleiben. Sollte nur noch eine limitierte Anzahl von Leuten ins Geschäft dürfen, dann eine Schlange mit Abstand bilden und Geduld üben.

Und: Danke sagen nicht vergessen. Die Menschen, die im Verkauf arbeiten sind unsere Helden des Alltags. Sie sorgen dafür, dass das Leben so gut es geht, weitergeht.

Gott hat uns nicht den Geist der Verzagtheit gegeben

Gott hat uns nicht den Geist der Verzagtheit gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. Das schreibt Paulus an seinen Schüler Timotheus (2. Timotheus 1,7) Daran können wir uns nicht nur festhalten; was für eine Stütze und was für eine Basis. Wir können uns aber auch ganz praktisch orientieren:

Keine Verzagtheit: Ja, es ist die größte Herausforderung in unserem Land, die wir seit Generationen erleben – weltweit.

Christen wissen, dass es nach jeder noch so großen Krise weitergeht. Das Leben ist nicht perspektivlos. Es wird auch eine Zeit nach Corona geben.

Autor/-in: Andreas Odrich

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