12.11.2022 / Wort zum Tag

„Bis du heiratest, ist alles wieder gut!“

Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.

Offenbarung 21,4

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Wenn ich als Kind hingefallen bin und mir das Knie aufgeschlagen habe, wurde ich oft mit dem Spruch getröstet: „Bis du heiratest, ist alles wieder gut.“ In solchen Momenten schwankte ich jeweils: Einerseits wollte ich glauben, dass es stimmt, was mir da gesagt wurde, andererseits war da der Schmerz, den ich spürte. Die aufgeschlagenen Knie sind in all den Jahren verheilt. Doch mit dem Erwachsenwerden kamen andere Verletzungen und Schmerzen in mein Leben. Dieser Spruch, «bis du heiratest, ist alles wieder gut» hilft mir nicht weiter. Es war ein Spruch, der mich lediglich von meinen aufgeschlagenen Knien ablenken sollte, ohne irgendwelche weiteren Aussagen.

Was mir hilft, ist ein Blick in die Bibel. Der heutige Tagesvers steht im Buch der Offenbarung, Kapitel 21 Vers 4. Dort heißt es: „Er wird jede Träne abwischen von ihren Augen. Es wird keinen Tod und keine Trauer mehr geben, kein Klagegeschrei und keinen Schmerz. Denn was früher war, ist vergangen.“ (Offenbarung 21,4).

Was für ein wundervolles Versprechen. Wie oft wünsche ich mir einen Blick in die eigentlich nähere Zukunft. Was uns im Leben noch geschehen wird, wissen wir nicht. Wieviel Leid und Schmerzen warten auf uns? Auf diese Frage kennt kein Mensch die Antwort. Jedoch empfinde ich beim Lesen dieses Verses Trost. Mehr als bei dem dummen Spruch, dass mein Knie bis zur Hochzeit wieder verheilt sein wird. Gott sieht meinen Schmerz und meine Tränen. Er verspricht, dass er sie eines Tages von meinen Augen abwischen wird. Und zwar jede.

Er leidet mit mir. Und es kommt der Tag, an dem Gott alle Tränen abwischen wird und alles, was Schmerzen verursacht: Tod und Trauer, Klagegeschrei und Schmerz an sich wird es einfach nicht mehr geben. Was für himmlische Zustände erwarten uns einmal in der Gegenwart Gottes! Darauf kann ich mich freuen. Das möchte ich im Glauben erwarten, dass einmal alles vergangen sein wird, was früher war oder jetzt ist. All das, was mir heute Schmerzen, Trauer und Klagegeschrei verursacht: körperliche und seelische Verletzungen, Krankheiten, Verluste, Ungerechtigkeiten, Tod.

Mit Gottes Versprechen im Hinterkopf möchte ich zuversichtlich in den Tag und die Zukunft gehen. Gott hat versprochen, dass er gute Pläne für mein Leben hat. Er hat aber nicht versprochen, dass es ohne Schwierigkeiten und Probleme verlaufen wird. Doch er hat versprochen, dass er bei mir sein wird bis an das Ende dieser Welt.

Und das Schönste erwartet uns eines Tages, wenn wir unsere Zeit hier auf dieser Erde beendet haben. Dann werden wir sehen und erleben, was wir hier geglaubt haben, dass die Gemeinschaft und Ewigkeit bei Gott ein ganz wunderbarer Ort sein wird – nämlich ohne Tränen, ohne Trauer und ohne Schmerzen. Und darauf freue ich mich. Ich möchte in der verbleibenden Zeit dazu beitragen, dass auch diese Welt ein besserer Ort wird.

Autor/-in: Janine Haller