14.12.2020 / Andacht

Besuchsverbot

Dem Herrn der Welt trotzdem Tür und Tor öffnen. Advent im Lockdown.


Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe! (Psalm 24,7)

Wir befinden uns zwischen dem 3. und 4. Advent im Jahr 2020, in dem so vieles anders ist als in den Jahren zuvor. Wie erleben Sie die diesjährige Adventszeit? Was erwarten Sie von ihr?

In diesem Jahr ist alles anders…

Vieles von dem, was wir in den vergangenen Jahren gemacht haben, woran wir uns gewöhnt hatten, ist hier und heute einfach nicht drin. Das lässt uns zwei Möglichkeiten, zwischen denen wir die Wahl haben:

Entweder wir bedauern das, was nun mal nicht sein kann und machen innerlich „dicht“ – oder wir nutzen die Zeit der Kontaktbeschränkungen und des Teil-Lockdowns, um unser Herz für die Botschaft von Weihnachten ganz neu zu öffnen.

Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie in den letzten Jahren – genervt oder belustigt – darüber gespottet, dass Sie von einer Besinnung zur anderen gehetzt sind? Wie oft ist Ihnen die Jagd nach Geschenken oder der volle Terminkalender zu viel geworden?

Wir alle wissen im Grunde, dass Weihnachten einen viel tieferen Sinn hat als das, was wir meinen, alles um diese Zeit herum erledigen oder haben zu müssen. Advent und Weihnachten ist nicht das, was uns aus Lautsprechern und schrill-bunten Reklameblättchen entgegenbrüllt. Es geht nicht um mehr oder weniger geschmackvolle Äußerlichkeiten wie X-Mas-Schriftzüge im Fenster oder Leucht-Elche im Vorgarten.

Worauf es wirklich ankommt – dem Herrn der Welt Tür und Tor öffnen

Halten wir doch einmal inne und rufen es uns in Erinnerung: Der Heiland der Welt ist geboren. Er kam als Baby in ärmliche Verhältnisse – und wurde zuerst den Außenseitern der Gesellschaft verkündet, den Hirten draußen auf dem Feld. Wenn das mal keine revolutionäre Sache war!

Der Herr der Welt in einer Futterkrippe, schon bald von den Mächtigen der Welt bedroht und auf der Flucht. Am Ende sogar gekreuzigt, gestorben und begraben. Aber nicht für immer. Denn er ist wieder auferstanden, hat sich einer Menge Leute gezeigt und ist in den Himmel gefahren.

Und er kommt eines Tages wieder – als sichtbarer Herrscher, der diese Welt richten und die Seinen retten wird. An diese Ankunft denken wir in der Adventszeit, die eigentlich eine Zeit der Buße ist – eine Zeit, in der wir uns auf den ausrichten dürfen, dessen Wiederkommen wir erwarten.

Jetzt haben wir die Gelegenheit, unser Leben zu überdenken und uns zu fragen, ob wir uns wirklich darauf freuen, dass Jesus wiederkommen wird – oder ob wir uns lieber mit Äußerlichkeiten ablenken, um ja nicht über den Sinn unseres Lebens und Handelns nachdenken zu müssen.

Advent 2020 – was nun?

Wie gesagt, viele Dinge, die wir sonst als selbstverständlich hingenommen haben, fallen in diesem Jahr flach. Vielleicht sollten wir nicht nur bedauernd darüber grübeln, was im Moment nicht sein darf, sondern vielmehr Gott danken, was in der Vergangenheit alles möglich war und wie viele schöne Dinge wir mit lieben Menschen schon erlebt haben. Geben wir Gott Raum, uns neu zu begegnen, indem wir ihn in den vielen Gelegenheiten entdecken, die er uns heute noch schenkt.

Denn auch trotz der augenblicklichen Einschränkungen muss diese Adventszeit nicht zwingend öde verlaufen. Ich schlage vor, wir nutzen sie sinnvoll.
 

Was halten Sie zum Bespiel davon:

Und bei alldem denken Sie daran – es geht darum, dass wir uns auf das Kommen Jesu einstellen und unsere Herzen auf ihn ausrichten.

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