19.09.2012 / Islam

Beckstein für Verbot des Anti-Islam-Films

Ehemaliger Ministerpräsident ruft dazu auf, das Heilige des andern wieder mehr zu achten

Wetzlar (ERF). Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein (CSU) hat sich für ein Verbot zur Aufführung des Anti-Islam-Films aus den USA in Deutschland ausgesprochen. Der Prophet Mohammed wird in dem Streifen als Mörder, Kinderschänder und Sklavenhändler dargestellt. In einem Interview mit ERF Medien (Wetzlar) sagte Beckstein, es sei ganz offensichtlich, dass man das Machwerk nicht veröffentlichen sollte.

Die Möglichkeit zum Aufführungsverbot sieht der ehemalige Ministerpräsident, der auch Mitglied des bayerischen evangelischen Kirchenparlaments und Vizepräses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, allerdings kritisch, denn die Meinungsfreiheit sei in Deutschland ein hohes Gut.

„Ich trete dafür ein, dass man das Heilige der Religionen achtet. Die Gefühle der anderen zu achten ist ein Zeichen des Respekts in einer säkularen Gesellschaft“, so Dr. Beckstein.

Bewusste Provokation vermeiden
Andererseits sei es unerträglich, wie Islamisten mit Gewalt drohen. Davor dürfe man nicht zurückweichen. Es mache ihm Sorge, dass Rechtsextreme diesen Film zeigen und ihn für ihre Zwecke instrumentalisieren wollen. Es gehe nicht um eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Islam, die wichtig sei.

Wenn es um ein derartiges Produkt geht, bei dem der erste Anschein dafür spricht, bewusst andere Menschen zu provozieren und sie in ihrem Glauben zu verletzen, da muss die Meinungsfreiheit zurückstehen. Die letztliche Entscheidung würden aber die Gerichte haben. Das Interview mit Dr. Beckstein ist bei ERF Plus und bei ERF Pop im laufenden Programm zu hören.