20.08.2024 / Wort zum Tag

Ausgewählt, ausgesendet

Als sie Gottesdienst feierten und fasteten, sprach der heilige Geist: Bestimmt mir den Barnabas und den Saulus für das Werk, zu dem ich sie berufen habe. Da fasteten und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und ließen sie gehen.

Apostelgeschichte 13,2–3

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Es ist ein Gottesdienst mit Folgen gewesen. Gehalten wurde er in Antiochien. Jahre zuvor hatten Nachfolger von Jesus das Evangelium in der Stadt gepredigt. Infolgedessen war eine christliche Gemeinde entstanden, die überwiegend aus ehemaligen Heiden bestand. In der damals noch recht jungen Jesus-Bewegung war das ungewöhnlich.

Die Gemeinde hatte in Jerusalem um Unterstützung gebeten und daraufhin war Barnabas geschickt worden. Der hatte seinerseits Paulus in dessen Heimatstadt Tarsus aufgesucht und ihn zur Mitarbeit eingeladen. Gemeinsam hatten die beiden Männer mehrere Jahre in der Gemeinde gewirkt. Die zunächst kleine Gruppe wuchs über die Zeit zu einer stattlichen Versammlung von Gläubigen heran. Das blieb in der Stadt nicht unbemerkt. Bald verpasste man den Jesus-Nachfolgern einen Spitznamen. Man nannte sie „Christen“.

In dieser Gemeinde kam es zu einem denkwürdigen Gottesdienst. Der Heilige Geist machte den Anwesenden klar, dass er Barnabas und Saulus für eine besondere Aufgabe ausgewählt hatte. In der Bibel klingt das so:

Als sie Gottesdienst feierten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Bestimmt mir den Barnabas und den Saulus für das Werk, zu dem ich sie berufen habe. Da fasteten und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und ließen sie gehen. Apostelgeschichte 13, Verse 2 bis 3

Jahre zuvor war das Evangelium in Jerusalem gepredigt worden. Dann war es in die jüdische Provinz und bald über die Landesgrenzen hinaus bis nach Antiochien vorgedrungen. Jetzt beauftragte der Heilige Geist zwei Missionare, das Evangelium im Römischen Imperium zu verbreiten.

Was damals in Antiochien geschah, hat sich seither in der Kirchengeschichte viele Tausend Mal wiederholt. Gott hat Frauen und Männer in den Dienst gerufen und ihnen aufgetragen, denen das Evangelium weiterzusagen, die es nicht kennen. Und so hat das Evangelium schlussendlich Sie und mich erreicht.

Darf ich Ihnen eine Frage stellen? Mich würde interessieren, wer Sie mit dem Evangelium bekannt gemacht hat. War es jemand aus der Familie? Ein guter Bekannter oder ein Arbeitskollege? Haben Sie im Kindergottesdienst, im Konfirmandenunterricht oder in einem anderen Zusammenhang von Jesus Christus gehört?

Wie wäre das, wenn Sie sich für heute vornehmen, dem oder derjenigen zu danken, die Ihnen den entscheidenden Impuls zum Glauben gegeben hat? Ein kurzer Anruf oder ein schriftlicher Gruß reicht völlig. Und wenn die betreffende Person für Sie unerreichbar sein sollte oder nicht mehr lebt, dann falten Sie einfach die Hände und danken Gott für diesen Menschen.

Autor/-in: Wolf-Dieter Kretschmer