19.07.2024 / Bibel heute

Aufrichtung und Einweihung der Stiftshütte

Und der HERR redete mit Mose und sprach: Du sollst die Wohnung der Stiftshütte aufrichten am ersten Tage des ersten Monats. Und du sollst die Lade mit dem Gesetz hineinstellen und vor die Lade den Vorhang hängen;[...]

2. Mose 40,1–17

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Die Wortprägung „Stiftshütte“ stammt von Martin Luther. Es bedeutet das Allerheiligste.

Gott spricht mit Mose immer wieder, während der langen Wanderung durch die Wüste. Jedes Mal, wenn Mose mit Gott redete, glänzte danach sein Angesicht. Daran erkannten die Israeliten, dass er von einem Treffen mit Gott kam – und sie fürchteten sich deshalb oftmals vor Mose.

Mose erhielt den Auftrag von Gott eine Stiftshütte zu errichten. In den Kapiteln 35 – 39 können wir nachlesen, welche genaue Angaben von Gott gekommen sind. Z. B. über das Aussehen, Größe, Materialien und die Inneneinrichtung der Stiftshütte.

Gottes Anweisung lautete im 25. Kapitel: „Mach mir ein Heiligtum, damit ich unter ihnen wohne.“ Und „sage den Kindern Israel, dass sie mir freiwillige Gaben bringen, und nehmt dieselben von jedermann, den sein Herz dazu treibt!“ nämlich Gold, Silber, Kupfer, blauen und roten Purpur und Ziegenhaar, rotgefärbte Widderfelle, Akazienholz, Öl, Gewürzkräuter, wohlriechendes Räucherwerk, Onyxsteine und andere Edelsteine.

Daran sehe ich, dass alles im Prinzip von Gott genauestens vorgegeben und durchdacht ist. Es wird alles so ausgeführt, wie er das haben will. Und ich bin mir sicher, dass Gott auch heute noch zu uns spricht – nur hören wir Gott?

Mose warb deshalb um freiwillige Gaben, bei seinem Volk, für das Bauprojekt Stiftshütte – und es wurde gespendet.
Es wurden Kunsthandwerker beauftragt, deren Herzen mit Weisheit von Gott ausgestattet wurden.

Vor der Aufrichtung und Einweihung der Stiftshütte war eben die große Zeit der Vorbereitung. Eine große Arbeit wurde geleistet. Man könnte es vergleichen mit einem heutigen Fertighaushersteller. Das Haus wird vorher völlig durchdacht, bis zur Inneneinrichtung. Wo hängen die Lampen, wo werden die Steckdosen gesetzt? Bis das Haus errichtet wird, vergehen Monate. Die Herstellung der einzelnen Wände, Decken, das Dach beansprucht sehr viel Zeit. Und dann steht ein Fertigteilhaus in drei Tagen. Da staunen die Nachbarn, wie die Handwerker, Hand in Hand arbeiten, wie ein Kran hilft, die einzelnen Teile zusammen zu setzen. Wie aus vielen Einzelteilen ein bewohnbares Haus wird.

So wurde das Zelt Gottes am 1. Tag des neuen Jahres – ein Jahr nachdem sie Ägypten verlassen hatten, nach der langen Vorbereitungszeit aufgestellt. Die Stiftshütte, ein maßstäbliches Modell steht heute im Timna Park in Israel ...so kann ich es mir besser vorstellen, wie die Stiftshütte damals ausgesehen hat.

Und die Aufstellung war eine feierliche Zeremonie. Mose nimmt das Salböl und salbt die ganze Wohnung und alles Inventar mit allem Gerät, um es Gott zu weihen, damit es hochheilig sei. Und er ließ seinen Bruder Aaron sowie seine Söhne vor die Tür der Stiftshütte treten. Und er wusch sie mit Wasser und zog Aaron die heiligen Kleider an, salbte ihn, weihte ihn, so dass er Gottes Priester sei. Aarons Söhne salbte er ebenfalls und zog ihnen die Untergewänder an, auf dass sie ebenfalls Gottes Priester seien. Diese Salbung geschah ihnen zum ewigen Priestertum von Geschlecht zu Geschlecht.

Während der 40 Jahre in der Wüste wurde das tragbare Heiligtum umhergetragen. Die Stiftshütte hatte ihren Platz in der Mitte des Lagers. Um sie herum lagerten nach den vier Himmelsrichtungen die Priester und Leviten.

Die Stiftshütte war ein großer gottesdienstlicher Raum. Vor dem Innenraum war der Vorhof. Dort stand der Altar, das Reinigungsbecken.

Im Inneren, das Heilige: die Säulen, die Vorhänge. Der Tisch der Schaubrote, die Menora, der Lampenständer, der Räucheraltar.

Viel Geduld und williges Tun war gefragt. Wenn wir in kleinen Dingen treu sind, dann schenkt uns Gott das Können und Gelingen. Gott sieht unser Tun und wird es segnen. Dann dürfen wir seine Herrlichkeit erfahren.
Für den Christen besteht das Heiligtum heute aus dem Licht der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.

Gott offenbart sich heute im Gegensatz zu der damaligen Zeit ohne Vorhang.
Die Schaubrote galten für Israel als Bundeszeichen, wie auch die Beschneidung und das Halten des Schabbats.

Im Neuen Testament wird Jesus als der große Hohepriester des himmlischen Heiligtums, der wahren Stiftshütte beschrieben. Die Stiftshütte des Mose war eine vorübergehende Einrichtung. Christus bringt die Erfüllung. Dafür sage ich danke.

Autor/-in: Susanne Wild