20.08.2023 / Wort zum Tag

Auf Gott ist Verlass

Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.

1. Mose 1,3

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Das klingt so einfach. Gott sagt es und sein Wort wird sofort Wirklichkeit. Besonders beeindruckend ist dieser Bericht im 1. Buch Mose, Kapitel 1 über die Schöpfung. Vor allem wenn ich ihn einmal vergleiche mit den anderen Schöpfungsberichten, die in jener Zeit und Kultur entstanden sind. Da kämpfen Götter gegen die Chaos-Mächte, um sie zu ordnen. Teilweise kämpfen sie auch miteinander. Nur mit viel Mühe und Anstrengung gelingt es letztlich, die Schöpfung ins Dasein zu rufen.

Gott stellt sich in der Bibel ganz anders vor. Er kämpft nicht gegen das Chaos, er ordnet es. Die ganze Schöpfung erzählt diese eine große Geschichte von dem Gott, der über allem steht, und dessen Wort die Dinge ins Dasein ruft. Wenn Gott spricht, geschieht es. Johannes schreibt später in seinem Evangelium von dem Wort Gottes, dem Logos, durch den alles geschaffen wurde, was existiert. Und er identifiziert dieses Wort mit dem fleischgewordenen Wort Gottes: Jesus Christus. Durch ihn wurde alles geschaffen.

An diesem ersten Schöpfungstag wird von dem Licht berichtet, das Gott in die Finsternis hineinbringt. Dabei geht es um mehr als um das Licht an sich. Licht und Finsternis, Nacht und Tag, das ist zugleich der Beginn der Zeit. Später wird dies dann durch Sonne und Mond noch erweitert. Aber mit diesem ersten Schöpfungstag entsteht unser gesamtes Verständnis von Zeit. Wir brauchen diesen Wechsel, um ein Zeitgefühl zu haben. Wenn Menschen z.B. längere Zeit in einem geschlossenen Raum verbringen, verlieren sie dieses Zeitgefühl. Von Anfang an also sorgt Gott dafür, dass Ordnung entsteht. Und auch die weiteren Tage der Schöpfung entfalten diese Ordnung. Und immer wieder ist es sein Wort, das die Dinge ins Dasein ruft.

Wie ist das eigentlich? Trauen wir Gott diese Schöpfermacht zu? Glauben wir an sein Wort, das die Wirklichkeit gestalten kann? Ganz gleich, wie wir uns die Schöpfung konkret vorstellen. Die Behauptung der Bibel ist jedenfalls, dass es Gottes Wort gewesen ist, das alles geschaffen hat, was existiert.

Und heute? Glauben wir es wirklich, dass Gottes Wort noch immer die gleiche Macht hat? Dass es zuverlässig ist und sich erfüllen wird? Als Israel in der Wüste unterwegs war, haben sie an diesem Wort Gottes immer wieder gezweifelt. Auch Mose war davon nicht frei. Als Gott einmal versprochen hatte, das ganze Volk mit Fleisch zu versorgen, konnte er diesem Wort Gottes nicht glauben. Und so fragt Gott ihn:

„Ist denn die Hand des HERRN zu kurz? Aber du sollst jetzt sehen, ob sich dir mein Wort erfüllt oder nicht.“ (4. Mose 11,23). Und dann erfüllt Gott sein Wort, indem er einen riesigen Schwarm Wachteln kommen lässt, durch den das ganze Volk mit Fleisch versorgt wird.

Gott kann. Gottes Wort ist wirksam. Es ist wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt, wie der Prophet Jeremia sagt (Jer. 23,29). Das gilt auch heute noch. Gott hat uns in der Bibel sein Wort in schriftlicher Form gegeben. Und was er zusagt, das hält er gewiss. Wir dürfen uns darauf verlassen. So wie er damals durch sein Wort Licht und Finsternis trennte und dann Schritt für Schritt diese ganze Welt erschuf, so ist sein Wort auch heute noch wirksam und mächtig. Wie gut, dass wir uns darauf verlassen können.

Autor/-in: Hans-Georg Wünch