11.01.2012 / Wort zum Tag

Auf Gott ist Verlass

Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen. So verkündige ich auch Neues; ehe denn es aufgeht, lasse ich's euch hören.

Jesaja 42,9

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Nicht umsonst haben Zeitmaschinen in der Science-Fiction-Literatur lange eine Faszination ausgeübt. Die Faszination lag darin, genau zu erfahren wie die Zukunft aussieht. Die in diesem Voraus-Wissen enthaltenen Möglichkeiten, Macht auszuüben, wurden thematisiert. Und ebenso die Verwicklungen, die daraus entstehen können. Und am Ende war man so schlau wie am Anfang. Eine schöne Gedankenspielerei, aber eben nicht mehr.

Die Zukunft bleibt ungewiss. Keiner weiß 100 %ig, was Bestand hat. Wir sind angewiesen auf Ankündigungen und Voraussagen. Fachleute sagen uns, wie sich etwas entwickelt. Z. B. in der Wirtschaft oder in der Medizin. Je weiter entfernt der Zeitpunkt ist, auf den die Voraussagen sich beziehen, um so fragwürdiger sind sie. Wahrsager nutzen die Unsicherheit und die Zukunftsangst von Menschen aus und verdienen einen Haufen Geld damit. Es ist das Bedürfnis nach Sicherheit, nach Sinn, nach Bestand, nach Geborgenheit. Um dieses Bedürfnis zu stillen, geben Menschen Geld aus – umsonst, denn niemand kennt die Zukunft und niemand hat sie in der Hand. Außer … außer Gott! So heißt es zumindest in dem heutigen Bibelwort. Gott sagt: Ich habe euch schon Dinge angekündigt und die sind in Erfüllung gegangen. Also hört auch auf das, was ich euch noch ankündige bevor es geschieht.

Damit ist nicht Wahrsagerei im frommen Mäntelchen gemeint. Es geht nicht darum, einen persönlichen Vorteil zu erreichen; nicht um geheimnisvolle Vorankündigungen mit Datum und Uhrzeit. Es geht nicht darum, dass wir die Zukunft in der Hand haben, sondern darum, dass der Zukünftige uns in der Hand hält.
Menschen analysieren, berechnen und ziehen Schlussfolgerungen. Auf Grund von Recherchen meinen sie zu wissen, was in Zukunft geschieht. Gott kündigt an, was er machen wird. Er weiß, was in Zukunft geschehen wird, weil er es selber tut. Er muss nicht erst recherchieren. Er hat sich entschieden, etwas so oder so zu tun.
Gottes Voraussagen sind keine Beweise im mathematischen Sinn. Wer sich aber vorurteilsfrei und ohne Misstrauen mit den Voraussagen Gottes beschäftigt, erkennt, dass vieles davon schon in Erfüllung gegangen ist. Gott wirbt mit seinen Voraussagen um unser Zutrauen zu ihm. Er kündigt an, was er Gutes vorhat mit den Menschen.

Ein Beispiel und vielleicht eine kleine Übung. Der heutige Bibelvers ist das Ende eines so genannten Gottes-Knecht-Liedes. Das erste von vier. Weiter nachzulesen im Buch des Propheten Jesaja Kapitel 49, 50 und 53. Vertiefen Sie sich in diese Verse – es sind Ankündigungen – und vergleichen Sie diese mit Jesus, wie er im Neuen Testament dargestellt wird. Für mich ist das ganz erstaunlich und baut Vertrauen auf zu Gott, der das schon über 700 Jahre vorher angekündigt hat.

Sich mit den Ankündigungen Gottes zu beschäftigen, lohnt sich. Das ist ein ungewohnter Deutungsrahmen. Doch gerade das erhöht unsere Aufmerksamkeit für das Zeitgeschehen. Wir lernen, die Dinge mit den Augen Gottes zu sehen. Er hält die Entwicklungen in der Hand. In allem Wechsel und Unbeständigen hat er Bestand. Er ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. Die Zuverlässigkeit Gottes macht Mut für die in der Zeit jetzt zu bewältigenden Dinge. Auf Gott ist Verlass. Das ist der Grund für einen Mutbogen über diese Zeit hinaus.

Autor/-in: Karsten Hellwig