11.02.2023 / Wort zum Tag

Auf der Flucht

Führe mich aus dem Kerker, dass ich preise deinen Namen.

Psalm 142,8

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„Auf der Flucht“: so hieß ein Actionthriller Anfang der 90er Jahre mit Harrison Ford. Darin wird ein Mann zu Unrecht zum Tode verurteilt. Der Mann kann fliehen und wird erbarmungslos verfolgt.

Einen ganz ähnlichen Actionthriller finden Sie im 1. Buch Samuel: Dort ist ein Mann namens David auf der Flucht. David ist ein erfolgreicher militärischer Anführer in Israel. Und verhält sich sehr loyal seinem König gegenüber.

Doch dieser König, Saul, wird schnell eifersüchtig auf Davids Erfolge. Und die damit verbundene Beliebtheit. Saul will David umbringen. Er sammelt mehrere Tausend Soldaten, um David zu verfolgen.

David kann zweimal in eine Höhle fliehen. Zumindest beim 2. Mal ist er dort zwar nicht allein. Doch die Übermacht von Saul und seinen Soldaten ist für ihn total erdrückend.

Das Gebet, das David in der Höhle spricht, finden Sie in Psalm 142. In Vers 8 bittet David Gott: „Führe mich aus dem Kerker, dass ich preise deinen Namen!“

David sitzt fest wie in einem Gefängnis! Er ist echt am Ende und weiß keinen Ausweg mehr.

So in der Klemme zu sitzen, das sucht sich keiner aus. Das macht kein Mensch freiwillig - auch David nicht!

Und doch sind solche Krisen wichtig fürs Leben: denn Sie trainieren uns für zukünftige Herausforderungen. Wer nie Krisen erlebt, weiß die schönen Zeiten überhaupt nicht zu schätzen.

Krisen machen uns immer wieder neu bewusst, wie abhängig wir in unserem Leben von Gott sind. Ohne ihn können wir nichts tun. Das Gute ist: wir brauchen auch gar nichts ohne ihn tun. Weil er uns jederzeit begleiten und zur Seite stehen will.

Haben wir eine Krise mit Gottes Hilfe überstanden, führt das dazu, dass wir Gott loben und anbeten. Manchmal ist es auch so, dass uns erst eine Krise wieder näher zu Gott bringt. Wie heißt es so schön? Not lehrt beten!

Das liegt in der Natur des Menschen: es am liebsten alleine schaffen wollen, im Leben klarzukommen.  Und erst, wenn ich keinen Ausweg mehr weiß: da fällt mir Gott wieder ein. 

Einerseits ist es ja gut, wenn sich ein Mensch wenigstens dann wieder an Gott erinnert. Und ihn um Hilfe bittet!

Andererseits: so manche Not könnten wir uns ersparen. Wenn wir Gott von Anfang an mit hineinnehmen: in unser Leben und in unsere Probleme!

Das Schöne an Psalm 142 ist, dass wir nicht nur erfahren, in welcher Situation er gebetet worden ist. Sondern dadurch auch im 1. Samuel- Buch fündig werden, was aus Davids Gebet geworden ist.

David floh gleich zweimal in eine Höhle. Beide Male hat Gott geholfen. Beim ersten Mal erfahren Davids Brüder und Freunde von seiner Notlage. Und kommen ihm zur Hilfe. Beim zweiten Mal fügt Gott die Dinge so: dass ausgerechnet König Saul allein in Davids Höhle auftaucht. David hätte Saul nun einfach töten können. Doch er verzichtet darauf und kann dem König dadurch seine Loyalität beweisen.

Manchmal löst Gott ein Problem nicht dadurch, dass er uns gleich aus der Notlage befreit. Sondern dadurch, dass er die Lösung zu uns schickt. Und sich die Not dadurch auflöst.

Die Lösung ist oft nur ein Gebet entfernt. Ich wünsche Ihnen, dass Sie Gott nicht nur in Krisen anrufen, sondern ihn dauerhaft in ihr Leben hineinlassen.

Und dass Sie in Krisen die Hilfen, die Gott Ihnen schickt, auch erkennen und annehmen!

Autor/-in: Daniel Benne