18.04.2010 / Wort zum Tag

Apostelgeschichte 8,38-39

Philippus taufte den Kämmerer. Als sie aber aus dem Wasser herausstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Straße fröhlich.

Apostelgeschichte 8,38-39

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Ich glaube, das möchten wir auch: Fröhlich unsere Straße ziehen. Das ist allemal erstrebenswerter als sorgenvoll oder gar deprimiert davon zu ziehen. Was war passiert, dass dieser Kämmerer „fröhlich seine Straße“ ziehen konnte? Er war Kämmerer (also Finanzminister) am Hof der äthiopischen Königin und auf der Suche nach Gott. Er hatte so eine Art Pilgerreise gemacht. Aber dort am Ziel wird man ihn nicht in den Tempel hineingelassen haben, um dort anzubeten. Denn er war Eunuch und auch Ausländer. Und solchen Menschen war damals der Zutritt zum Tempel verboten. Es blieb ihm nichts anderes übrig als sich eine Bibel zu kaufen und wieder abzureisen.

Nun – der Finanzminister war nicht dumm. Er konnte sicherlich komplizierte Finanzberichte lesen. Aber die Bibel verstehen – das steht doch noch auf einem anderen Blatt. Er gibt offen zu, dass er nicht versteht, was er liest und lädt Philippus ein, zu ihm in den Wagen zu steigen. Und nun entschlüsselt ihm Philippus die Bibel von Jesus Christus her. Und dann erkennt der Kämmerer, dass der Gott, den er in Jerusalem anbeten wollte, seinen Sohn in die Welt gesandt hat. Weil dieser Sohn (Jesus) am Kreuz für die Schuld aller Menschen gestorben ist, kann jetzt jeder zu Gott kommen. Auch ein Ausländer ist nicht mehr ausgeschlossen. Er begreift, dass Gott allen Menschen seine Liebe schenkt. Und so öffnet er sein Herz für Gott und lässt sich gleich bei der nächsten Gelegenheit taufen. Dieses Erleben (das zum Glauben kommen und die Taufe) erfüllt ihn mit großer Freude. Fröhlich setzt er seine Reise fort.

Ich möchte hinzufügen: Im Leben eines Menschen, der zu Jesus Christus gefunden hat, ist nicht jeden Tag große Freude. Auch Christen haben Kummer und Sorgen und erleben auch Krankheit und anderes Leid. Aber der Grundton im Leben bleibt die Freude, wenn wir durch Jesus Christus mit Gott verbunden bleiben. Da mögen andere Töne – Misstöne – sich in unser Leben einschleichen. Sie ändern aber nichts daran, dass der Grundton die Freude bleibt.

Ich erlebe das heute immer noch, wenn ich Menschen aus meiner Gemeinde begegne. Da hat ein Mann mit 60 Jahren einen schweren Schlaganfall erlitten. Aber weder er noch seine Frau lassen sich dadurch entmutigen. Sie halten sich weiter an Gott und bitten ihn um Hilfe. Und sie bewahren eine große Zuversicht, dass sie mit Gottes Hilfe auch diese Situation bewältigen werden. Und sie erleben tatsächlich Gottes Eingreifen: Die eingeleiteten Reha-Maßnahmen greifen sehr gut. Das betroffene Bein, der Arm und die Finger können zu einem guten Teil wiederhergestellt werden. Und auch die Arbeit kann – zumindest in Teilzeit – wieder aufgenommen werden. Dieses Ehepaar hat einfach an Gott festgehalten.
 

Autor/-in: Pastor Karl-Friedrich Kloke