22.06.2013 / Wort zum Tag

Apostelgeschichte 14,17

Gott hat sich nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt.

Apostelgeschichte 14,17

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Aufregung in der kleinasiatischen Stadt Lystra. Die Menge rast vor Begeisterung. Eben war vor ihren Augen ein Wunder geschehen: Barnabas und Paulus hatten einem Gelähmten wieder auf die Beine gehol­fen. „Das kann nicht von Menschenkraft bewirkt sein“, sagten die Zuschauer. Hier sind Götter am Werk. Es kommt zum Volksauflauf. Die Leute glauben, Paulus und Barnabas seien Götter. Der eine sei der griechische Gott Zeus und der andere der Gott Hermes. Opfer wollen sie ihnen bringen. Die beiden Missionare merken beinahe zu spät, was mit ihnen gemacht werden soll. Gerade noch können die beiden christlichen Gesandten die aufdringlichen Leute abwehren. Sie weisen alle Ehrungen zurück. Sie sind nur Menschen. Evangelisten mit dem einzigartigen Auftrag, von den erdachten Göttern zum wahren Gott einzuladen. Deshalb verweisen sie auf Gott, der alles geschaffen hat: „Gott hat sich selbst nicht unbezeugt gelassen“, sagen die beiden Missionare. (Er) „hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gege­ben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt“ (Apostelgeschichte 14, 17).

Der Schöpfer Gott sei auch den Menschen in Lystra nicht unbekannt, versucht Paulus zu erklären. Er gab ihnen Regen und fruchtbare Zeiten. Er und niemand sonst ernährte sie durch die Gaben seiner Schöpfung. Zu diesem lebendigen Gott, der Leben gibt und Leben erhält, gilt es, umzukehren.

Die Apostel wollen ihre Zuhörer von der Verehrung der Geschöpfe weg auf den Schöpfer lenken. Denn die Gefahr ist groß, nur das Gute in meinem Leben zu sehen, aber nicht den dahinter zu sehen, der dahinter steht: Gott.

Wenn einer denkt, dass all das, was er hat, von Menschen kommt, wem soll er dann noch danken? Dann kann er doch nur noch sich selbst danken. Menschen danken.

Darum ist es wichtig, wenn ich mich immer wieder mal frage: Wo hat sich in meinem Leben Gott gezeigt? Wo hat er seine Hand im Spiel gehabt? Das wird mir manchmal erst später klar.

Einem Undankbaren werden nicht viele Wohltaten Gottes – wenn überhaupt – einfallen.

Wer aber genauer hinschaut im Leben, sieht seine Handschrift. Auf seine Kosten leben wir. Nicht nur in Außergewöhnlichem. Wie viele Wunder stecken in den kleinen Dingen des Alltags. Das fängt an beim Butterbrot in der Frühstückspause.

Nicht von ungefähr heißt es: (Er) „hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt.“ Müsste es nicht heißen: „Er hat eure Mägen mit Speise gefüllt.“ Nein, da steht wirklich: (Er) „hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt.“ Pastor Wilhelm Busch hat dazu gesagt: „Jedes Butterbrot, das wir essen, sagt uns: Gott wirbt um dein Herz. Jedes Butterbrot predigt: Gott will dein Herz bewegen.“ Und Busch sagt: „Wenn wir uns das bewusst machen, dann wäre jede Mahlzeit ein kleines Fest.“

Das Butterbrot ist genauso wenig eine Selbstverständlichkeit wie mein Arbeitsplatz. Und am allerbesten lerne ich Gott kennen, wenn ich Jesus Christus begegne, seinem Sohn. Dann spüre ich seine Liebe zu mir besonders.

Autor/-in: Pastor Udo Vach