25.05.2022 / Wort zum Tag

Alternativlos?

Es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat als Lösegeld für alle.

1. Timotheus 2,5–6

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Alternativlos ist ein politisches Schlagwort. Es bedeutet, dass keine Alternativlösung zugelassen wird, sich keine andere Möglichkeit bietet. Das Wort legt sachlich unangemessen nahe, dass es bei einem Entscheidungsprozess von vornherein keine Alternativen und damit auch keine Notwendigkeit der Diskussion und Argumentation gäbe. Gibt es tatsächlich Situationen in meinem Leben, in denen ich keine Wahl mehr habe? Wo ich nur noch in eine Richtung gehen kann? Nur noch eine Möglichkeit habe, ein Problem zu lösen? 

Darüber musste ich nachdenken, als ich die Verse aus 1. Timotheus, Kapitel 2, Vers 5 und 6 las. Es gibt nämlich nur einen Gott, und es gibt auch nur einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen – den, der selbst Mensch geworden ist, Jesus Christus.“

Die erste Aussage dieses Verses lautet, dass es nur einen Gott gibt. Darin erkenne ich die Einzigartigkeit Gottes. Diese Aussage ist schon im Alten Testament deutlich geworden. Gott lässt seinem Volk sagen: „Höre Israel, der Herr, unser Gott. Der Herr ist einer.“ (5. Mose, 6,4) Gott ist einer – aber sein Heil gilt allen Menschen. Dieser eine Gott hat beschlossen, alle Menschen zu retten und dass sie die Wahrheit erkennen können.

Und das bringt mich zu der zweiten Aussage: Es gibt einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen. Wir Menschen stehen mit Gott in Konflikt wegen der Sünde. Wir können in der Gegenwart eines heiligen und gerechten Gottes nicht bestehen. Eine Beziehung zwischen Gott und Mensch ist nicht mehr möglich. Um diese Beziehung wieder herzustellen, ist ein Vermittler notwendig. Ein Mittler oder Mediator ist jemand, der zwischen gegensätzlichen Parteien vermittelt. Er versucht eine Meinungsverschiedenheit zwischen zwei Parteien mit dem Ziel zu beeinflussen, den Konflikt zu lösen. Allerdings geht es dabei nicht darum, dass Gott und Mensch sich in der Person des Herrn Jesus „auf der Mitte“ treffen. Der menschliche Gedanke an einen Kompromiss scheidet hier völlig aus. Der Mensch hätte es aus eigener Kraft nicht geschafft, auch nur einen einzigen Schritt in Gottes Richtung zu machen. Die Kluft, die zwischen Gott und den Menschen besteht, ist von unserer Seite nicht zu überbrücken. Deshalb schickte Gott einen Mittler zu uns. Jesus, Gottes Sohn, wurde Mensch, um den Bedürfnissen der Menschen zu entsprechen. Jesus steht gewissermaßen zwischen Gott und uns Menschen. Wenn der Herr Jesus nicht Mensch geworden wäre, dann hätte er die Mittlerrolle zwischen Gott und Menschen nicht einnehmen können. Der Mittler musste ein Mensch sein. Das war der einzige Weg. Aber gleichzeitig war es Voraussetzung, dass er ohne Sünde ist. Diese Bedingung hat Jesus als Sohn Gottes vollkommen erfüllt. Er kannte die Ansprüche Gottes, der heilig und gerecht ist und er wusste gleichzeitig, was wir Menschen nötig hatten.

Nichts, was ich unternehme, reicht jemals aus, um zu Gott zu kommen. Egal, wie viele gute Taten ich vorweisen kann oder wie gewissenhaft ich alle Gesetze befolgt habe. Nichts macht mich gerecht genug, um vor Gott bestehen zu können. Ohne den Vermittler Jesus Christus könnte ich die Kluft zu Gott nicht überwinden. Das ist die frohe Botschaft der Gnade.

Und damit komme ich zu der dritten Aussage: Jesus Christus hat sein Leben als Lösegeld für alle gegeben. Als Lösegeld bezeichnet man einen Geldbetrag, mit dem Gefangene oder Geiseln freigekauft werden. Jesus hat die Menschen losgekauft, indem er sein Leben eingesetzt hat. Dies geschah freiwillig und ist in seiner Einzigartigkeit nicht zu überbieten. Das Lösegeld ist bezahlt. Damit ist die Grundlage gelegt, dass wir Menschen wieder eine Beziehung zu Gott haben können. Durch Jesu Tod auf Golgatha hat er das Lösegeld für alle Menschen gezahlt, so dass jeder Mensch ihn nun als Mittler für sich in Anspruch nehmen kann – auch heute noch! Jesus ist der einzige Weg zu Gott und jeder darf diesen Weg gehen – und das ist alternativlos.

Autor/-in: Erika Best-Haseloh