31.07.2023 / Wort zum Tag

Alles neu!

Jesus spricht zu Nikodemus: Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden.

Johannes 3,7

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„Wir kommen alle in den Himmel, weil wir so brav sind …“ Karnevalisten singen es, andere denken es, manche glauben es sogar. Steht uns wirklich der Himmel offen, wenn wir nur brav genug sind? Wer entscheidet darüber, was „brav“ ist und wieviel davon für den Himmel ausreicht?

Hier brauche ich eine klare Antwort. Immerhin geht es um meine eigene Zukunft! Darum, wo ich die Ewigkeit verbringen werde. Mit leeren Phrasen und märchenhaften Vermutungen ist mir nicht geholfen. Dazu ist die Sache zu ernst.

In der Bibel finde ich den Bericht über einen Mann, dem es offenbar auch um den Himmel geht. Ein Gelehrter, ein Pharisäer. Er kennt sich in den heiligen Schriften aus. Und ist es gewohnt, Antworten zu geben. Nikodemus heißt er. Heimlich, in der Nacht, sucht er Jesus auf und bekennt: „Meister, wir wissen, dass Gott dich als Lehrer zu uns gesandt hat.“

Darauf gibt Jesus ihm eine seltsame Antwort: „Wer nicht neu geboren wird, kann nicht in Gottes neue Welt kommen.“ Kurz darauf wiederholt er: Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden“ (Johannes 3 Vers 7).

Nach Gottes neuer Welt hat Nikodemus nicht gefragt. Vielmehr scheint er Jesus Respekt und Anerkennung erweisen zu wollen. Aber Jesus lässt sich von frommen Worten nicht täuschen. Er schaut tiefer. Er sieht das Herz des Nikodemus an. Und weiß, was ihm fehlt: Die Ewigkeit. Der Himmel.

Dabei tut Nikodemus als Pharisäer alles, um die Gebote Gottes zu halten. Gerade er müsste zu den „Braven“ gehören. Gerade ihm müsste der Himmel sicher sein – oder?

Wundere dich nicht, sagt Jesus. Wundere dich nicht, dass ich weiß, worum es dir wirklich geht. Wundere dich nicht, dass Gottes Gedanken und Maßstäbe völlig anders sind als deine. Wundere dich nicht: Mit einem frommen Leben oder mit guten Taten erwirbst du keinen Zugang zum Himmel.

Das Schlüsselwort heißt: Neue Geburt. Der Himmel ist heilig. Wir sind es nicht. Paulus bringt es auf den Punkt: „Alle Menschen auf der Welt sind vor Gott schuldig“ schreibt er im Römerbrief, Kapitel 3, Vers 19 (HfA). Und bekräftigt in Vers 23: „Denn darin sind die Menschen gleich: Alle sind Sünder und haben nichts aufzuweisen, was Gott gefallen könnte.“ Das ist unsere Natur. Wir können noch so brav sein – diese Natur ändern wir nicht. So, wie wir sind, passen wir nicht in die Heiligkeit des Himmels. Da muss sich erst etwas komplett ändern. Da muss aus der alten eine neue Natur werden. Eine neue Geburt geschehen.

„Siehe, ich mache alles neu!“ sagt Jesus Christus in Offenbarung 21 Vers 5. Er ist für unsere sündhafte Natur am Kreuz gestorben. Dort am Kreuz dürfen wir jede Schuld und unser ganzes verdorbenes Wesen abgeben. Dort am Kreuz empfangen wir ein neues Leben. Ein ewiges Leben. Denn Jesus ist nicht am Kreuz geblieben. Er ist auferstanden. Weil er lebt, dürfen auch die leben, die zu ihm gehören.

Wundere dich nicht – das sagt Jesus auch zu mir. Liebevoll schaut er in mein Herz. Er weiß, was mir fehlt. Er kennt meine Sehnsüchte. Darum brauche ich ihm nichts vorzumachen. Ehrlich darf ich mit ihm reden. Zu ihm sagen: „Danke, dass du für meine Schuld gestorben bist. Ich bitte dich: Komm in mein Herz hinein. Ich will dir nachfolgen. Und ein Leben führen, das zu deiner Ehre dient. Danke, dass du für mich auferstanden bist und den Tod besiegt hast. Danke, dass du auch mir ein ewiges Leben schenken willst. Amen.“

„Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das ewige Leben“ sagt Jesus im Johannesevangelium, Kapitel 3, Vers 36. Wenn ich zu Jesus gehöre, habe ich ein Bürgerrecht im Himmel. Nicht weil ich so brav, sondern weil ich neu geboren bin.

Autor/-in: Gudrun Weber