12.12.2022 / Andacht

Alles klar?

Klarheit und (oder) Gottvertrauen!?

„Und…alles klar?“, frage ich und erwarte mit einem kurzen „Daumen hoch“ eine schnelle Antwort. Wenn das mal wirklich so einfach wäre mit der Klarheit.

Klarheit, das wär`s!

Klarheit, das wär`s! Klarheit in Politik, Gesellschaft und Kirche. Und mehr noch: Klarheit im eigenen Leben. Der familiären Entwicklung und beruflichen Zukunft. Der gesundheitlichen Lage. In Erziehungs- und Beziehungsfragen. Meiner finanziellen Situation.

Klarheit, das wär`s! Was kommt? Wie geht es weiter? Was ist dran in allen großen und kleinen Angelegenheiten meines Alltags?

Ich brauche einen klaren Kopf. Nicht jenes Hin und Her meiner Emotionen, die nur zu gut verraten, dass mir die nächsten Schritte nicht klar sind.

Nicht dieses Agieren und Taktieren, das sich Moden und Meinungen ausliefert, ohne ein Ziel zu haben. Nicht bloß der gute Wille, der so gern von Paradiesen redet und dann doch in Enttäuschungen endet.

Klarheit, das wär`s! Damit das Notwendige getan und Überflüssiges getrost gelassen werden kann. Damit am Ende nicht tausend gescheiterte Anfänge stehen, sondern etwas Ganzes und Gescheites herauskommt.

Klare Worte

Mit dem Wunsch nach Klarheit, stoße ich auf Worte der Weihnachtsgeschichte, wie sie Lukas in seinem Evangelium aufgeschrieben hat. „Die Klarheit des Herrn leuchtete um sie“ (Lukas 2,9b), heißt es da von den Hirten. Das ist doch genau das, was ich brauche: Umleuchtet sein von Klarheit. So umstrahlt sein von Licht, dass es keine Unklarheiten mehr geben kann. Klarheit, was mich und meine Welt betrifft und Klarheit in Sachen Gott.

Um diese Klarheit zu gewinnen, muss ich selbst keine Glanznummer sein.

Nicht mein Verstand, meine Fähigkeit und Tüchtigkeit und schon gar nicht meine Frömmigkeit muss glänzen. Es geht um die „Klarheit des Herrn“. Und die ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Die ist in einem Stall in Bethlehem zu finden. Sie lebt von jener „Frohen Botschaft“, die nicht offenlässt, sondern eindeutig erklärt: „Für Euch ist heute der Heiland geboren!“ Das bringt die Hirten damals, die in Furcht erstarrten, neu in Bewegung; hin zur großen Freude.

Ihre Welt ist der Platz, wo Gott nun Heimat nimmt. Sie, die sozialen und religiösen Randsiedler sind in Jesus, dem menschgewordenen Gott, Gesegnete des Herrn.

Klarheit – das ist`s!

Klarheit, das ist`s! Nicht für die, die es sich verdient haben! Sondern Geschenk und Gabe denen, die es brauchen. Dafür stehen die Hirten.

Sie bekommen Klarheit. Nicht über ihre Zukunft, aber über Jesus.

Aus dem Gewimmer des Kindes ist Gottes Liebe rauszuhören. Aus der Armut der Krippe Gottes Erbarmen. Das ist nun klar: In Sachen Gott wird niemand über`s Sternenzelt geführt, sondern zu dem Kind in der Krippe gewiesen.

Jesus ist Gottes großes Geschenk für alle Menschen. Mit diesem Geschenk lässt sich Gott ins Herz schauen. Darin sehe ich klar und deutlich, wie sehr er mich liebt.

Deshalb will ich immer wieder in dieses klare Licht von Weihnachten eintauchen, mich von der Botschaft der Engel umleuchten lassen.

Dazu muss ich nicht jeden Winkel meines Lebens ausleuchten, nicht alle Lebensumstände im Lichte meiner Möglichkeiten beleuchten. Da muss mir nur einleuchten, wer Jesus ist.

In seinen Händen liegt die Zukunft dieser Welt. Das sind die Hände, die sich für mich am Kreuz durchbohren ließen. Mit diesen Händen hat er meine Schuld weggenommen. Deswegen ist es gut zu wissen, dass er auch meine Zukunft in seine Hand genommen hat.

Auch wenn sie das Potenzial hat, mich in Sorge zu versetzen und mir die Freude zu rauben. Auch wenn mir Gottes Zusagen manchmal verschwommen erscheinen.

Es gibt einen einzigen Grund, sich nicht vor der Zukunft zu fürchten. Und der heißt Jesus.

Wo ich das gerade nicht klar sehe, muss ich noch lange nicht aufhören, Jesus zu vertrauen. Dabei erlebe ich, wie eine andere Art von Klarheit in Kopf und Herz einzieht: ein tiefer Frieden.  Eine Hoffnung, die es mir möglich macht zu leben, ohne dass es im Moment eine Lösung gibt. Eine Gewissheit, dass es wieder hell wird, egal wie dunkel es gerade erscheint.

Diese Klarheit gibt`s nur bei Jesus. Die gilt für gestern. Für heute. Und gilt für morgen.

Sie ist keinen Moden und Meinungen ausgeliefert. Auch nicht zum Scheitern verurteilt. Jesus redet nicht nur vom Paradies. Er bringt mich sicher dorthin. Dann sind alle Unklarheiten beseitigt. Dann ist wirklich: „Alles klar!“

Autor/-in: Ellen Hörder-Knop

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