07.01.2016 / Wort zum Tag

Alle Völker werden kommen

Alle Völker, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen ehren.

Psalm 86,9

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Völkerwanderung – Menschen in Bewegung. Menschenmassen. Ganze Völker. Seit einigen Monaten kommen tausende Menschen nach Deutschland. Sie sind auf der Flucht oder suchen eine neue Heimat, Arbeit, Auskommen, … was auch immer. Solche Wanderungsbewegungen sind nicht neu. Es gab die Massenflucht aus der DDR, die die Wiedervereinigung Deutschlands voran trieb. Der erste und der zweite Weltkrieg haben große Fluchtbewegungen und Umsiedlungen breiter Bevölkerungsteile ausgelöst oder sogar erzwungen. Seit reichlich hundert Jahren ziehen viele Juden wieder in ihr Heimatland. Eine Siedlungsbewegung, ausgelöst durch viele Pogrome und den Holocaust. Der Staat Israel wurde gegründet.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts siedelten viele Europäer nach Amerika um. Sie suchten politischen und wirtschaftlichen Freiraum. Historisch meint „Völkerwanderung“ meistens die Umsiedlungen vieler germanischer Stämme im vierten bis sechsten Jahrhundert in Süd- und Mitteleuropa. Damals zogen asiatische Reiterheere plündernd von Ost nach West. Die meisten Völkerwanderungen sind durch Krieg, Not und Angst ausgelöst.

Der biblische König David sprach schon vor dreitausendfünfhundert Jahren von einer Völkerwanderung. Allerdings von einer Völkerwanderung, die nicht von Angst ausgelöst wurde, sondern von Freude. Im 86. Psalm betet David: Alle Völker, die du – Gott - gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen ehren. - Nicht nur einzelne Völker werden sich auf den Weg machen. Es wird nicht einer vor dem anderen fliehen. Es wird nicht einer den anderen verdrängen. … Alle werden sich auf den Weg machen. Alle werden zu dem  selben Ziel unterwegs sein. Sie werden ohne Konkurrenz und Gedränge vor den allmächtigen Gott treten und ihn anbeten. Sie werden staunen und sich freuen. Manche werden vielleicht auch erschrecken und sich fürchten. Aber keiner wird widersprechen oder zweifeln. Alle werden Gott sehen und anerkennen und anbeten. Auch die Menschen, die sich einen anderen Gott ausgedacht haben, oder die gedacht haben: es gibt gar keinen Gott; - auch die werden einmal vor Gott stehen und anerkennen: Ja, du bist wirklich Gott. 

Alle Völker, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen ehren. Sie werden zu Gott kommen in seiner neuen Welt und es wird nicht einmal Wohnungsnot sein. Bei jeder anderen Völkerwanderung gab es Platzprobleme, Verdrängung, Ärger, Streit, Not … - Wenn am Ende der Zeit alle Völker zu Gott kommen, dann gibt es keine Notunterkünfte, keine Turnhallenübernachtungen, keine provisorischen Zeltstädte, …, denn Jesus hat seinen Nachfolgern versprochen: In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn's nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.

Autor/-in: Pastor Christoph Reeps