04.12.2023 / Wort zum Tag

Ablehnen oder anbeten?!

Die Kinder schrien im Tempel: Hosanna dem Sohn Davids!

Matthäus 21,15

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Die Kinder im Tempel rufen begeistert über Jesus: „Hosanna dem Sohn Davids!“ Sie rufen begeistert, weil sie Jesus erlebt haben.

Diese Begeisterung für Jesus teilen aber längst nicht alle in dieser Situation. Jesus kommt nach Jerusalem und sein Weg führt ihn direkt in den Tempel. Dort sorgt er erst einmal für Ordnung. Er schmeißt raus, was aus seiner Sicht nicht dorthin gehört. Alles, was Menschen davon ablenkt und abhält zu beten. Jesus sagt: „Es steht geschrieben: ´Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein.´ Ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus!“

Jesus überrascht. Es ist bemerkenswert, wie energisch er hier auftritt. Damit hat wohl niemand gerechnet. Anschließend heilt er Blinde und Lahme. So zeigt Jesus sich als barmherziger und menschenfreundlicher Messias. Daraufhin ertönt der Ruf der Kinder im Tempel: „Hosanna dem Sohn Davids!“ All das sorgt dafür, dass die führenden Priester und Schriftgelehrten wütend auf Jesus waren.

Im Matthäusevangelium, Kapitel 21 lesen wir von diesem Jubelruf der Kinder über Jesus: „Hosanna dem Sohn Davids!“

Jesus tritt auf. Er sorgt für Ordnung. Er heilt. Und dann wird er angebetet und abgelehnt. – Was hat uns diese Geschichte zu sagen? Es geht zentral um Jesus und unsere menschliche Reaktion auf ihn und sein Handeln.

Jesus sorgt für Ordnung. Wir haben heute keinen Tempel mehr nötig als zentralen Ort für die Anbetung Gottes. Durch den Glauben an Jesus bilden wir Menschen den Tempel Gottes (vgl. 1Kor 3,16). Und da stellt sich im übertragenen Sinn die Frage: Was kann uns in unserem Leben vom Wesentlichen ablenken? Was hindert daran, die Stille und Beziehung mit unserem himmlischen Vater im Gebet zu pflegen? Was lenkt Sie von Jesus ab? Lassen Sie es doch zu, dass Jesus in dieser Hinsicht auch in Ihrem Leben Ordnung schafft, manches umstößt oder rauswirft.  

Jesus heilt. Er verändert und erneuert Leben. Auch heute noch greift er heilend, rettend, segnend ins Leben ein. Menschen erfahren, dass Jesus da ist und begleitet. Als Reaktion auf sein Auftreten wird Jesus angebetet, aber auch abgelehnt.

Gott selber schenkt den Kindern diese Erkenntnis von Jesus als Sohn Gottes. So gibt sich Gott auch heute noch zu erkennen, indem wir mit kindlichem Vertrauen auf Jesus sehen. Das bedeutet nicht, dass ich immer alles im Leben verstehe. Aber in allem und trotz allem ist Jesus für uns Menschen da. In und durch Jesus können wir Gott in unserem Leben erkennen. Und dieses auf Jesus sehen wird uns unter anderem ermöglicht durch das Lesen der Bibel, Teilnahme an Gottesdiensten, Stille zum Gebet, indem wir aufmerksam betrachten, wie Jesus im persönlichen Leben und im Leben anderer wirkt.

Im weiteren Verlauf der Geschichte (V.17) lesen wir davon, dass Jesus die stehenließ, die ihm ablehnend gegenüberstanden. In diesem „Stehenlassen“ steckt eine Aufforderung, sich zu besinnen. Jesus lässt auch heutzutage Menschen ´stehen´ mit der Aufforderung sich selbst ein Bild von ihm zu machen.

So stellt sich die Frage: Worin stimmen Sie ein? In den Lobpreis der Kinder oder die ablehnende Haltung der Pharisäer?

Jesus ist für alle in dieser Geschichte derselbe. Aber die Betrachtungsweise ist unterschiedlich, von kindlich vertrauend und begeistert bis kritisch ablehnend.

Ich wünsche Ihnen in dieser Adventszeit, dass Sie immer wieder den Blick auf Jesus richten, ihn erleben und im Herzen einstimmen in den Lobpreis der Kinder Gottes: Hosanna dem Sohn Davids!

Autor/-in: Maik Führing