08.10.2012 / Wort zum Tag

5. Mose 28,1.6

Wenn du nun der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen wirst, daß du hältst und tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird dich der HERR, dein Gott, zum höchsten über alle Völker auf Erden machen, Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang und gesegnet bei deinem Ausgang.

5. Mose 28,1.6

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Segen Gottes – besser als Erfolg
Ein gesegnetes und damit ein gelingendes Leben- Muss ich etwas dafür tun? Bekomme ich es einfach so von Gott geschenkt?
Der Philosoph Jean Paul Sartre hatte es mal sinngemäß so formuliert: „Das was ich bin, das bin ich nicht durch metaphysische Vorgaben sondern alleine durch das, was ich aus meinem Leben mache,  Ich gebe mir meinen Wert. Wenn ich dabei Misserfolg habe, werde ich untergehen.“.
Das hätte zur Konsequenz, dass ich darum kämpfen muss um im Leben erfolgreich zu sein. Aber mit dem Problem, dass ich am Ende nichts behalten werde. Ins Grab kann ich den Erfolg nicht mitnehmen-er steht höchstens auf meinem Grabstein.
In dem für heute ausgelosten Bibelvers haben wir den radikalen Gegenentwurf. Ein von Gott gesegnetes Leben ist besser als alle Erfolge. Das steht in 1.Mose 28:
Wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchen wirst: Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang und gesegnet bei deinem Ausgang.
Da bleibe ich erst mal am Anfang dieses Satzes hängen: Die Stimme Gottes? Gibt es die? Oder habe ich mich verhört? Also, vom Hören steht in diesem Satz nichts. Es ist einfach vorausgesetzt, dass wir Gottes Stimme hören können. Im Vordergrund steht das Handeln nach dem Willen  Gottes und daraus folgt ein gesegnetes Leben. Ist das nicht zu einfach?
Da hilft mir der Blick auf den Zusammenhang.  In 1.Mose  28 wird dargestellt die Rede von Mose an das Volk Israel.  Es geht um die Vorbereitung auf den Weg in das von Gott versprochene Land. Das Leben dort kann nur gelingen, wenn es von Gott gesegnet wird.  Dieses große und zuverlässige Versprechen Gottes erfordert aber auf der menschlichen Seite die Bereitschaft, den Willen Gottes auch zu tun. Dabei wird das Volk Israel  besonders erinnert an die Thora. Die Thora ist nach  jüdischer Überlieferung und jüdischen Glauben das Gesetz Gottes. Dieses entspricht vom Umfang her den fünf Büchern Mose in unserer  Bibel.  Und damit kommen wir auf die Spur, wie und wo wir Gottes Stimme hören. Dem Volk Israel wurde deutlich gemacht, dass es immer den Anweisungen des Gesetzes Gottes Folge leisten soll. Darum wurden immer wieder Abschnitte der Thora vorgelesen.
Wir Christen haben die Bibel als Wort Gottes, ums dort seine Stimme wahrzunehmen.
Das Problem dabei ist nicht dass wir keine Bibel haben. Sie ist äußerlich verfügbar in vielfältigster Form, gedruckt, als Hörbuch, auf CD und natürlich im Internet..
Aber unsere Ohren, Herzen und der Verstand werden dauernd in Beschlag genommen von Informationen, Bildern und Tönen.  Diese Reizüberflutung erschwert das Hören sowohl auf Menschen als auch die Stimme Gottes in der Bibel.
Aber wie gut ist es dass es jeden Tag mehrere Möglichkeiten gibt auf die Worte der Bibel zu hören. Denn sie  wirken ein auf  unsere Gedanken und unser Handeln  nach den Maßstäben Gottes. Wir brauchen sie für unsere Lebensführung und Lebensgestaltung.  Hören,   Lesen und Verstehen , was in der Bibel über und von Gott gesagt ist.  Dazu können wir  mit anderen Christen in Gesprächen und im Gebet nach Gottes Willen fragen.  Und gleichzeitig hilft der Heilige Geist zu guten Einsichten und Entscheidungen.
Das betrifft  den Umgang mit anderen Menschen und den verantwortlichen Umgang mit Geld und Gut gemäß den Geboten Gottes.  Gott  wird  uns für diese   Aufgaben stärken und stützen. Und das ist dann nicht ein erfolgreiches, sondern ein gesegnetes Leben. Wir wäre es also mit diesem Segenswunsch: Möge Gott dir immer geben, was du brauchst,  Arbeit und Nahrung für Hände und Leib. Antworten für deine Fragen. Frieden für deine suchende Seele. Gottes Segen sei mit dir.
 

Autor/-in: Pfarrer Heinz-Günther Brinken