31.07.2011 / Wort zum Tag

4. Mose 9,23

Nach des HERRN Befehl lagerten sie sich, und nach des HERRN Befehl brachen sie auf.

4. Mose 9,23

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Gehen, wenn und wann Gott es sagt. Und ebenfalls warten, wenn Gott es sagt. Immer nur, wie Gott es sagt. Tag für Tag und Nacht für Nacht immer nur dem Befehl Gottes entsprechend. Nach Gottes Befehl baute Noah mitten auf dem Land ein Riesenschiff. Auf Gottes Befehl hin verließ Abraham sein Heimatland, seine Sicherheit, und zog in ein Land, dass er noch nicht einmal kannte. Den Anweisungen Jesu folgend, fuhr Petrus mit dem Boot zum Fischen raus – mitten am Tag – entgegen aller Erfahrungen des gewieften Fischers. So könnte man die Reihe fortführen. Immer wieder Menschen, die sich von Gott führen lassen.

So auch das Volk Israel. Einige 100.000 Leute. Mitten in der Wüste. Das war ein ganz schöner Aufwand. Wir haben schon zu tun, für eine Familie für die Urlaubsreise oder auch nur für ein Wochenende zu packen. Das war ein ganz schöner Aufwand – immer wieder aufzubrechen; mit dem ganzen Tross sich fertig zu machen. Und da war kein voraussehbarer Rhythmus drin. Das Signal kam von der Wolke, die die Stiftshütte – die Wohnung Gottes - bedeckte. Erhob sich diese Wolke, hieß es Aufbrechen; ließ die Wolke sich irgendwo wieder nieder. hieß es lagern. Für eine unbestimmte Zeit. Mal ging es schon am nächsten Morgen wieder weiter und mal blieb man für Wochen oder länger an ein- und demselben Ort. Der Grundrhythmus des Lebens war bestimmt durch die Zeichen Gottes. Das Volk lebte in der offensichtlichen Gegenwart Gottes. Sich verlassen auf Gott – das war ihr Leben. Immer aufbruchbereit sein. Sich immer führen lassen. Abhängig vom Hören auf Gott.

Ich kann mir vorstellen dass das  nicht nur Freude bei den Israeliten ausgelöst hat. Es gab bestimmt auch menschlich sehr verständliche Kommentare: Och, schon wieder los machen. oder: Wir wollen wohl ewig hier bleiben? Wann geht es denn endlich mal weiter!? – Bequemlichkeit und Hektik sind Haltungen, die uns den Gehorsam Gott gegenüber schwer machen. Entweder: Nicht aus dem Knick kommen. Oder: Vor Arbeit nicht mehr wissen, wo einem der Kopf steht. Jeder ist auf seine Weise eingerichtet. Sozial, finanziell, arbeitsmäßig. In unserer Art zu denken und an Dinge heranzugehen. Auf die Weisungen Gottes im täglichen Leben zu achten, kann unsere Einrichtung durcheinander bringen. Das Volk Israel war unterwegs vom Sinai ins verheißene Land. Die Herrlichkeit Gottes war sichtbar gegenwärtig in der sie begleitenden Wolke. Heute möchte Gott seine Wohnung in unseren Herzen haben. Das ist seine Verheißung.

Beim Erdbeben in Fukushima, so habe ich gelesen, riss die Erdkruste innerhalb von nur dreieinhalb Minuten auf einer Länge von 400 km bis in eine Tiefe von 60 km auf. Die Erdplatten bewegten sich dabei horizontal bis zu 27 Metern und vertikal sieben Meter und die ganze japanische Hauptinsel wurde mit einem Schlag um 2,40 m nach Osten versetzt. Die Erde wackelt, und nicht nur die Erde. Vieles ist im Umbruch. Menschen suchen nach Halt. Sich Gottes Führung anvertrauen bringt heilsam durcheinander, bringt Leben und ist verlässlich.
 

Autor/-in: Karsten Hellwig