16.12.2012 / Wort zum Tag

2. Thessalonicher 3,5

„Der Herr richte eure Herzen, also euer Denken und Fühlen, aus auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Christi.“

2. Thessalonicher 3,5

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Es ist schon einige Zeit her. Eine meiner Töchter rief mich zu einer ungewohnten Zeit an. „Hallo, Papa, kannst du mir helfen? Ich bin in Konstanz und habe mich verfahren. Ich finde die Hauptstraße 13 in die Ostschweiz nicht.“ Sie nannte mir ihren Standort. Da mir kein Internet zur Verfügung stand, musste ich den Atlas zu Rate ziehen. Glücklicherweise fand ich in einem Stadtplanausschnitt von Konstanz ihren Standort. So konnte ich ihr sagen, wie sie an der nächsten Kreuzung abbiegen musste. Das wiederholte sich noch zwei oder drei Mal und dann war sie auf der Hauptstraße 13 in Richtung Romanshorn. Zum darauffolgenden Weihnachtsfest schenkten wir ihr ein Navi. Seitdem sind sie und ihr Navi unzertrennlich. Sie kommt fast immer ohne Stress an ihr gewünschtes Ziel. Die Stimme aus dem Navi dirigiert sie. Und wenn es nötig ist, korrigiert sie eben auch. Sie braucht ihr bloß zu folgen. Sie hat damit ein verlässliches Leitsystem. Ein sehr nützliches Hilfsmittel.

Das Wort für den heutigen Tag ist im Grunde auch eine Art Leitsystem. Der Apostel Paulus schreibt im zweiten Thessalonicher-Brief, Kapitel drei, Vers 5: „Der Herr richte eure Herzen, also euer Denken und Fühlen, aus auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Christi.“ Paulus ist davon zutiefst überzeugt: Leben überhaupt und auch die Jesus-Nachfolge gelingen nur, wenn ständig nachjustiert wird. Damit wir als Menschen und auch als Christen ans Ziel kommen, muss unser Denken und Fühlen ständig auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Christi ausgerichtet sein. Alles, was wir sagen und tun, was wir entscheiden, auf den Weg bringen oder auch unterlassen, muss sich an diesen beiden Maßstäben orientieren. Aber genau da hakt es oft. Wie oft überhören wir die Stimme dieses geistlichen Navigationssystems. Wir meinen, es besser zu wissen und entscheiden nach eigenem Gutdünken. Die Folge ist: Wir kommen weiter von dem Ziel.

Weil wir Christen an der Stelle so gefährdet sind, sollten wir uns dieses Gebet zu eigen machen, es viel öfter als bisher auf dem Zettel haben. Ich bete es oft am Ende des Gottesdienstes. Es macht aber auch durchaus Sinn, den Tag damit zu beginnen. Am besten wäre es, wenn es zu einer guten Gewohnheit würde, wenn wir uns im Alltag, bei unseren Entscheidungen immer wieder diesen Fragen stellten: Passt mein Denken und Fühlen zur Liebe Gottes? Spiegele ich sie wider? Ist mein Denken und Fühlen geprägt von dem standhaften Warten auf Christus? Deshalb meine Bitte für heute: Schalten Sie dieses Navi nicht aus! Achten Sie auf diese beiden Fragen! Versuchen Sie, der Liebe Gottes zu folgen, auf Christus zu warten! Und wenn nötig: Lassen Sie sich korrigieren! 

Autor/-in: Pastor Johannes Schmidt