20.11.2010 / Wort zum Tag

2. Thessalonicher 3,5

Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Christi.

2. Thessalonicher 3,5

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Im Garten meiner Schwester stand ein grosses Trampolin. Meine Nichten und Neffen liebten es, damit hohe Sprünge zu machen. Wenn die beiden Mädchen miteinander auf dem Trampolin waren, dann ging es darum, wer von den beiden länger stehen konnte, ohne das Gleichgewicht zu verlieren.
Auf einem solchen Trampolin kann man die eigene Standhaftigkeit üben.

Kann man auch die Standhaftigkeit im Glauben an Jesus üben? In unserer heutigen Bibellese sagt uns der Apostel Paulus in 2. Thess. 3,5, wie das geht: „Wir beten zum Herrn, dass die Liebe zu Gott euer Leben bestimmt und dass ihr standhaft im Glauben an Christus bleibt.“ (nach Übers. „Hoffnung für alle“) Es braucht also Gebet, damit wir standhaft unseren Glauben leben können. Selbstüberschätzung und Hochmut tragen nichts zur Standhaftigkeit bei. Christen sollen füreinander beten, dass die Liebe Gottes ihr Leben bestimmt und sie so standhaft im Glauben an Christus bleiben können.

Trotz aller Gebete von Gläubigen, wird manchmal unser Glaube an Gott ganz schön auf die Probe gestellt. Oft verstehen wir Gottes Handeln an uns und an anderen Menschen in keiner Weise. Können Sie es verstehen, wenn die junge Mutter eines kleinen Kindes plötzlich an Hirntumor erkrankt und sterben muss? Oder wenn zwei Kinder in derselben Familie an einer fortschreitenden Muskelkrankheit leiden, die dazu führt, dass sie nicht älter als vielleicht 20 Jahre werden können? Oder wenn der blinde Freund, der so gut gelernt hat, mit seiner Blindheit zu leben, seine Frau verliert, die ihm dabei viel geholfen hat und auf die er so fest angewiesen war? Wie sollen diese Menschen standhaft im Glauben bleiben? Da sind dann die lieben gläubigen Mitchristen nicht weit, die bei solchen Schicksalsschlägen den Glauben der Betroffenen und ihrer Angehörigen hinterfragen: „Irgend etwas kann mit deinem Glauben nicht stimmen, wenn eine solch schwere Krankheit dein Leben zerstört. Statt dass für die Betroffenen gebetet wird, werden sie lieblos verurteilt. Paulus ruft uns heute auf, gerade für solche Menschen und für alle Gläubigen zu beten, dass die Liebe ihr Leben bestimmen möge und sie im Glauben standhaft bleiben können.

Meine persönliche Devise lautet immer wieder: Wo soll ich mit all meiner Not hingehen, wenn nicht zu Jesus Christus? Es gibt nichts Besseres, als dass ich mich zu Jesus flüchte, wenn ich nicht verstehen kann, was alles mit mir und anderen Menschen passiert. Durch den Glauben spricht Jesus mir Mut zu, auch in den Widerwärtigkeiten des Lebens, bei ihm zu bleiben. Denn ER ist mein Hirte, er ist bei mir in den tiefsten Tiefen und den höchsten Höhen des Lebens. Er verstößt mich auch dann nicht, wenn ich krank oder traurig bin, wenn ich mich elend fühle, oder wenn ich gar nichts mehr verstehe. Er bleibt derjenige, der den Überblick hat. Und eines Tages trägt er mich hinüber in die ewige Herrlichkeit, wo es kein Leid, keine Tränen und keinen Tod mehr gibt. Ihm dürfen auch Sie sich heute anvertrauen. Das heisst standhaft im Glauben bleiben.

Autor/-in: Ruth Bai-Pfeifer