18.02.2012 / Wort zum Tag

2. Petrus 1,17

Jesus Christus empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

2. Petrus 1,17

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Bis ins hohe Alter war Petrus so erfüllt von dem, was er auf dem Berg der Verklärung erlebt hatte. Er sah Jesus in seiner unaussprechlichen himmlischen Herrlichkeit. Das war für ihn die Mitte des Evangeliums. Und dann geschah es, dass Jesus von Gott, dem himmlischen Vater, Ehre und Preis empfing durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Schon vorher hatte er bekannt: „Jesus, du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! Jetzt aber wurde es bestätigt: Nur durch Jesus allein kommt der Lichtglanz aus Gottes Ewigkeit in unsere finstere Welt.

Was ist das heute doch für eine große Not in der Christenheit: Jesus, der Messias Gottes, ist vor der Welt verdunkelt. Oft ahnen Christen nicht einmal etwas von der himmlischen Herrlichkeit von Jesus. Da redet man vielleicht noch von Gott, aber nicht von Jesus. Für viele ist er eben nur ein Mensch, mehr nicht. Da wollte Petrus immer stehen bleiben, gleich Hütten bauen, die Herrlichkeit von Jesus für immer fest machen. Aber das kann man leider nicht, auch nicht an heiligen Stätten. Wir können die Herrlichkeit von Jesus nicht in Institutionen und Werke einbinden. Sie muss immer neu erlebt und erfahren werden.

Petrus wurde, als er die Herrlichkeit von Jesus erlebte, das Bibelwort von Mose und den Propheten ganz groß. Schon im Alten Testament leuchtet hell das Licht von der Herrlichkeit von Jesus auf. Überall kann man seine Macht, seine Liebe, sein Erbarmen entdecken. Wie er mir alle meine Sünden vergibt. Und wie er mich mit ewiger Lieb hält und nicht los lässt.

Das war Petrus wichtig, dass auch wir alle das erfahren und entdecken. Wie kann das geschehen? Nur durch Bibellesen. Gottes Wort ist voller Geist und Leben. Im Bibelwort wirkt Gottes Heiliger Geist mächtig. Er öffnet uns die Augen. Er strahlt wie ein Scheinwerfer Jesus, Gottes Sohn, ganz hell an. In Jesus finden wir die ganze Fülle des ewigen Gottes und Vaters leibhaftig. Da liegt das erfüllte und wirklich satt machende Leben. In Jesus begegnet uns die Herrlichkeit des wahren Gottes.

Dann findet der Kranke das Leben nicht nur in der Gesundheit. Und der Arme nicht im Geld. Und der Einsame nicht in der Gesellschaft. Sondern in Jesus, der uns auch in schwerster Krankheitszeit das erfüllte Leben schenken kann. Der auch jetzt unseren unsagbar armen Schwestern und Brüdern, die wir durch Christus haben, in der Verfolgung mehr gibt als wir ahnen können: In Geborgenheit und Vertrauen. In Liebe und Freude. Weil Jesus unsere Freude wird, auch im schwersten Leid. Wenn wir ihn, Jesus, haben, kann uns nichts mehr schaden, was es auch sei: Teufel, Welt, Sünde oder Tod.

Das will auch heute Gott, einer blinden Welt die Herrlichkeit von Jesus offenbaren. Achtet doch auf das prophetische Wort!, mahnt Petrus. Dort leuchtet dieses wunderbare Licht auf! Am wunderbarsten in der dunkelsten Nacht Ihres Lebens, bis der Morgenstern auch in Ihrem Herzen aufgeht. Jetzt wünsche ich nur, dass wir das auch entdecken, jeden Tag neu. In jedem Gottesdienst. In der morgendlichen stillen Zeit der Bibellese. Und dass wir aus dieser Fülle reichlich schöpfen.

 

Autor/-in: Pfarrer i. R. Winrich Scheffbuch