20.05.2011 / Wort zum Tag

2. Mose 35,29

So brachten die Israeliten, Männer und Frauen, die ihr Herz dazu trieb, freiwillige Gaben zu allem Werk, das der HERR durch Mose geboten hatte.

2. Mose 35,29

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Sie bauen eine Stiftshütte mitten in der Wüste. Ein transportables Heiligtum, das auf hebräisch zum Beispiel „mischkan“ heißt. Darin steckt das Wort für die Gegenwart Gottes „schechina“. Gott selber hatte das angeordnet, als er mit Mose auf dem Berg Sinai sprach: „Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, das ich in ihrer Mitte wohne.“ Und fortan zog dieses Heiligtum mit ihnen durch die Wüste und es erinnerte sie daran, dass Gott in ihrer Mitte war.

Nun baut es sich in der Wüste nicht so leicht. Die Materialien, die man zwischen Sand und Steinen findet, eignen sich kaum für ein prachtvoll gestaltetes Heiligtum. Doch das befreite Volk der Israeliten hatte noch manches in den privaten Rucksäcken. Habseligkeiten, die sie aus der Gefangenschaft in Ägypten in die Freiheit herübergerettet hatten. Von diesen Habseligkeiten nun sollte jede und jeder ein Opfer geben. Einen persönlichen Beitrag zum Bau der Stiftshütte. Eindrucksvoll schildert das Buch Exodus, das 2. Buch Mose, was da alles zusammen kommt. Zusammengefasst wird das in diesem Vers: „So brachten die Israeliten, Männer und Frauen, die ihr Herz dazu trieb, freiwillige Gaben zu allem Werk, das der Herr durch Mose geboten hatte.“  

Sie taten es wohl gerne, denn sie hatten die unerwartete zweite Chance bekommen. Zum zweiten Mal war Mose vom Berg Sinai herabgekommen. Zum zweiten Mal hatte er steinerne Tafeln mitgebracht, auf die Gott seine Gebote geschrieben hatte. Zum zweiten Mal, denn die ersten hatte Mose im Zorn zertrümmert, nachdem das Volk schon einmal seine persönlichen Besitztümer zusammen gelegt hatte. Da aber, um sich einen Götzen zu bauen. Ein goldenes Kalb.

Sie nutzten die zweite Chance und bauten nun miteinander dieses transportable Heiligtum. Ein Gemeinschaftswerk wurde es. Ein Werk, an dem alle beteiligt waren und in dem alle miteinander Gottes Freundlichkeit, seine Großzügigkeit und seine Güte priesen.

Nun bauen wir heute in aller Regel keine Stiftshütten mehr. Wir bauen Gemeindehäuser und Kirchen. Wir bauen Freizeitheime. Wir bauen Missionswerke und soziale Einrichtungen. Fast immer sind auch diese Werke Gemeinschaftsunternehmungen. Nicht das Werk eines Einzelnen. Das gilt auch für den ERF, für ERF Medien. Seit über 50 Jahren legen Frauen und Männer, kleinere und größere Beträge zusammen, um eine internationale Medienarbeit zu ermöglichen. Das, was dabei entstanden ist und immer wieder neu entsteht, ist ein Werk für Gott, ein Werk, das Gottes Herrlichkeit preist. Ich möchte mich heute einfach mal bei all denjenigen bedanken, die das erst seit kurzem oder vielleicht schon seit vielen Jahren treu und regelmäßig tun. Nein, der ERF ist kein transportables Heiligtum. Aber der ERF transportiert Gottes Heiligkeit zu den Menschen. Gottes Heiligkeit, die uns Menschen ganz nahe gekommen ist in und durch Jesus Christus. Den wollen wir bekannt machen im Radio, im Fernsehen, im Internet. Das geht nur gemeinsam. Danke, wenn Sie sich auch weiterhin von ihrem Herzen dazu treiben lassen, etwas zu dieser Arbeit beizutragen. Gott segne Sie!
 

Autor/-in: Jürgen Werth