17.03.2013 / Wort zum Tag

2. Mose 15,26

"Und sprach: Wirst du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen und tun, was recht ist vor ihm, und merken auf seine Gebote und halten alle seine Gesetze, so will ich dir keine der Krankheiten auferlegen, die ich den Ägyptern auferlegt habe; denn ich bin der HERR, dein Arzt."

2. Mose 15,26

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Gerade hat das Volk Israel eine großartige Erfahrung gemacht: Durch das Schilfmeer sind sie trockenen Fußes gezogen, während hinter ihnen die Ägypter in den wogenden Fluten ertranken. Doch drei Tage später finden die Israeliten in der Wüste keine Quelle, nur einen Tümpel mit abgestandenem Wasser. „Das Wasser ist bitter“, beschweren sie sich bei Mose. „Es macht uns krank.“ Mose vollbringt ein Wunder und das Wasser wird genießbar, gleichzeitig schärft er den Israeliten ein: „Vertraut auf Gott und folgt seinen Geboten. Dann werden euch die schlimmen Krankheiten, unter denen die Ägypter leiden mussten, nicht treffen. Denn Gott verspricht euch: „Ich bin der HERR, dein Arzt.“
Ist Gott auch heute noch unser Arzt? Wie hängen Glaube und Heilung zusammen?
Ja, Gott kann uns gesund machen. Er kann dabei durch Menschen wirken, aber manchmal auch auf unerklärliche Weise. Denn unser Gott ist König für immer und ewig. Niemand ist so herrlich, so mächtig, so heilig und so wundertätig wie er. Sollte unserem Gott etwas unmöglich sein? Wenn wir nicht gesund werden, dann liegt es sicher nicht an seinem Vermögen. Liegt es dann an uns? Vielleicht an unserem kleinen Glauben?
Nicht nur bei Mose, sondern auch im Neuen Testament, bei Jesus selbst, begegnet der Zusammenhang zwischen Glaube und Heilung immer wieder. Etwa, wenn Jesus nach einer Heilung sagt: „Geh hin. Dein Glaube hat dir geholfen!“ Dass der Glaube wirklich hilft, das belegen sogar wissenschaftliche Untersuchungen. Der Glaube an eine höhere Macht gibt Hoffnung und unterstützt so die Selbstheilungskräfte, meinen manche Wissenschaftler.
Krankheit und Glaube sind auch sonst ein besonderes Paar: In Zeiten der Krankheit halte ich inne. Ich merke, wie schwer es ist, das eigene Leben wirklich in Gottes Hände zu legen. Oft werden Zeiten der Krankheit zu heilsamen Zeiten, in denen ich Dinge in Ordnung bringen kann, Verborgenes über mich selbst entdecke und so der Glaube wächst.
Doch aus Kranksein und -bleiben lässt sich nicht automatisch auf einen kleinen Glauben schließen. Denn unsere Gedanken sind nicht Gottes Gedanken. Manchmal verstehen wir Gott einfach nicht. Wir werden keine Erklärungen finden können, warum etwas so geworden ist, wie es ist, und warum sich scheinbar nichts ändert und bessert. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als in dieser Spannung zu leben – in Gesundheit wie in Krankheit: Wir dürfen darauf hoffen, dass Gott mit uns geht und uns das wahre Leben schenkt. Gott ist uns ganz nah – und fern und geheimnisvoll zugleich.
Der Herr, unser Gott, ist unser Arzt: Ein Arzt, dem nichts unmöglich ist. Er hat nicht nur unser körperliches Heil im Blick, sondern auch unser seelisches Heil. Er weiß, was wir wirklich brauchen. Obwohl er das alles überblickt, behandelt er uns doch nicht von oben herab, wie vielleicht ein Chefarzt einer großen Klinik. Nein, zu Gott in die Sprechstunde dürfen wir jederzeit kommen. Gott ist wie der gute Hausarzt von nebenan, den wir auf seinem Handy erreichen können und dem wir auch zum 100. Mal unsere Schmerzen klagen dürfen. Gott will uns in unserer Krankheit begleiten und uns heil machen – an Seele, Geist und Körper. Nicht immer in allen drei Bereichen gleichzeitig, aber wir dürfen sicher sein: Bei Gott gibt es weder Pfusch noch Kunstfehler. Bei ihm passt alles.
 

Autor/-in: Tina Arnold