29.03.2009 / Wort zum Tag

1. Timotheus 4,4

Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird.

1. Timotheus 4,4

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Oft merkt man nach Festtagen wie Weihnachten, Neujahr, Ostern oder nach Ferien in einem Hotel, dass man zuviel gegessen hat. Dann macht man sich auf die Suche nach Diäten und kalorienarmen Menüs. Die große Frage lautet nun: „Was darf ich noch essen? Wie bringe ich mein Übergewicht wieder weg?“ Eine hilfreiche Schlagzeile in einer Zeitung lautete: „Abnehmen beginnt mit dem Einkaufen.“ Der Schlüssel zu gesünderem Essen sei das richtige Einkaufsverhalten. Die folgenden Tipps können handfest beim Einkaufen helfen: Eine Liste erstellen mit den Dingen, die man wirklich braucht und dann nur diese Dinge kaufen; nur gesättigt in ein Lebensmittelgeschäft gehen; wenn möglich zu Fuß einkaufen gehen, damit man gleich noch Bewegung hat; frische Früchte und Gemüse in den Einkaufskorb legen, Regale mit Süßem großräumig umfahren und sich von feinen Gerüchen nicht an der Nase herumführen lassen. Für viele Menschen ist das Essen zu einem zentralen Thema geworden. Einerseits gibt es immer mehr übergewichtige Kinder und Jugendliche und das macht den Ärzten große Sorgen. Andererseits lassen magersüchtige junge Mädchen und zunehmend auch Jungen so manche Eltern und Therapeuten an ihre Grenzen stoßen.

Unser heutiger Bibeltext spricht auch vom Essen. In 1. Timotheus 4, 4 heißt es: „Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut. Wir brauchen nichts davon abzulehnen, sondern dürfen alles essen, wenn wir Gott dafür danken.“ Worum geht es eigentlich in diesem Text? Paulus musste seinem jungen Mitarbeiter Timotheus zeigen, dass den Gemeindegliedern von damals, keine besonderen Essens-Regeln auferlegt werden durften, wie dies damals in religiösen Sekten der Fall war. Zu dieser Zeit machten sich in den christlichen Gemeinden Gesundheitsapostel stark, die genau wussten, was Menschen essen durften und was nicht. Das waren keine Ernährungsberater, sondern Menschen, die aus religiösen oder ideologischen Gründen bestimmte Speisen verboten haben.

Mit dieser Aussage wollte Paulus die Menschen der damaligen Zeit und auch uns heute in die Freiheit führen. Vor dem Essen sollen wir einen Moment innehalten und danken, dass wir überhaupt essen dürfen. Wer dankt, der denkt. Zum Danken gehört die Bitte aus dem Vater-unser-Gebet: „Unser tägliches Brot gib uns heute.“ Danken hilft, die richtige Perspektive zu bekommen. Wer bewusst dankt, der stopft nicht mehr alles Essbare und Süße in sich hinein, ohne an die Gesundheit zu denken. Wer dankt, ruiniert nicht seine Gesundheit durch übermäßigen Fastfood- oder Alkoholkonsum. Er macht sich Gedanken darüber, was es heißt, normal, gesund und ausgewogen zu essen. Wer wirklich dankt, denkt auch an die Hungernden, an die Flüchtenden, an die Heimatlosen und überlegt sich, wie er sein Essen und seinen Wohlstand mit ihnen teilen könnte.

Danken Sie heute bewusst für das Essen, für Ihr Leben, für Ihre Gesundheit und das Dach über dem Kopf. Und bitten Sie Gott, dass Sie die richtige Beziehung zum Essen finden. Dann können Sie fröhlich zugreifen.
Autor/-in: Ruth Bai-Pfeifer