22.03.2013 / Wort zum Tag

1. Timotheus 2,4

„Gott, unser Heiland, will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“

1. Timotheus 2,4

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Religion gilt als Privatsache in unserer Gesellschaft.
„Du kannst glauben, was du willst, aber lass mich damit in Ruhe“ – wird einem gesagt.
Über alles wird in unserer Gesellschaft und in Talkshows öffentlich geredet,
nur nicht über den Glauben.
Wer in Sachen Glauben sein Herz auf der Zunge trägt, der wird schräg angesehen, der wird von den anderen ganz schnell in die Fundamentalisten- und Sektenecke gestellt. Die Bibel sieht das ganz anders. Da ist der Glaube nicht nur privat, da ist das Evangelium eine Sache, die in die Öffentlichkeit gehört, und nicht nur in einen verborgenen Winkel unseres Herzens.
Der Apostel Paulus schreibt im ersten Brief an seinen Mitarbeiter Timotheus, im zweiten Kapitel, Vers 4: „Gott, unser Heiland, will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“
Wörtlich übersetzt heißt es sogar: Gott will, dass alle gerettet werden.
Im Johannesevangelium lesen wir:
„Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“
Um alle Menschen geht es. Jesus ist für alle gestorben, durch seinen Tod und seine Auferstehung sollen alle aus der Verlorenheit der Schuld und Gottesferne gerettet werden,
darum sollen es auch alle erfahren, damit sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Das Evangelium muss öffentlich verkündigt und bezeugt werden. Aber was ist das eigentlich: die Wahrheit?
Für uns ist Wahrheit das, was stimmt, was richtig ist und keine Lüge. Wahr ist etwas, mit dem man nicht angeschmiert ist, wenn man es glaubt. Auch in diesem Sinn ist die Botschaft von Jesus wahr. Aber die Bibel hat ein tieferes Verständnis von Wahrheit. Wahrheit bedeutet Treue, Verlässlichkeit, Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit. Wahrheit ist das Wort, auf das man sich verlassen kann, das Verhalten, dem man trauen kann die Tat, die einlöst, was versprochen ist. Wahrheit ist das, was trägt. Im Tiefsten sehnen sich die Menschen nach solcher Wahrheit.
Peter Hahne hat es einmal so ausgedrückt:
„ Der Hunger nach Worten der Wahrheit in einer Welt von Lüge und Manipulation ist riesengroß. Was bleibt, wenn alles vergeht? Worauf ist Verlass? Wir sehnen uns in Zeiten der Verführung nach Führung, nach glaubwürdiger Autorität. In Zeiten, wo das Reden zum Gerede und das tun zum Getue wird, ist das Echte gefragt“.
Wahrheit wird konkret in der Beziehung zwischen Menschen und vor allem in der Beziehung zu Gott. Jesus selber sagt: „Ich bin die Wahrheit.“
Der tragfähige Grund für euer Leben. Auf mich ist Verlass.
Er sagt es uns ganz persönlich zu: „Ich stehe zu dir, ich halte an dir fest, was auch kommen mag. Ich lasse dich nicht fallen wie eine heiße Kartoffel, wenn es einmal schwierig wird“.
Nichts und niemand kann dich von meiner Liebe trennen, nicht in dieser Zeit und nicht in Ewigkeit.Zur Erkenntnis der Wahrheit kommen heißt dann ganz schlicht:
Zum Glauben an Jesus kommen.
Gott will, dass alle zum Glauben an Jesus kommen, denn nur so kann uns geholfen werden.
 

Autor/-in: Pfarrer Werner Schmückle