11.07.2012 / Wort zum Tag

1. Samuel 7,3

Wenn ihr euch von ganzem Herzen zu dem Herrn bekehren wollt, so tut von euch die fremden Götter.

1. Samuel 7,3

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In der Zeit des Richters Eli und seiner Söhne, die „nicht nach dem Herrn fragten“ (1. Samuel 2,12), ging es mit dem Volk Israel rapide bergab. Der Gottesdienst geriet in eine Schieflage. Die Philister besiegten im Kampf die geschwächten Israeliten. Die Bundeslade, die man in den Krieg mitgenommen hatte, wurde geraubt und nach einigen Monaten zurückgeschickt, weil sie den Philistern auch nicht das erhoffte Glück brachte.

Während im Volk Israel die Gottlosigkeit überhand nimmt, wächst ein junger Mann heran, der auf Gott hört und bereit ist, seinen Willen zu tun: Samuel. Eine seiner ersten uns bekannten Amtshandlungen – als Richter und Prophet in Israel – ist seine Rede an das Volk, die er mit unserem Wort zum Tag von heute beginnt: „Wenn ihr euch von ganzem Herzen zu dem Herrn bekehren wollt, so tut von euch die fremden Götter.“ Damit nennt er zwei Punkte, die bis heute Voraussetzung sind für ein gelingendes Leben: Umkehr und Abkehr.

Umkehr: Wer neu anfangen will, muss umkehren. Umkehren zu Gott. Unser Grundproblem ist, dass wir uns durch die Sünde immer wieder in Distanz zu Gott begeben. Aber ohne eine Beziehung zu ihm, ohne das Hören auf das, was er sagt, läuft das Leben ins Leere. Das zeigt die Bibel sehr deutlich. Weil unsere Verdorbenheit so groß ist und wir uns daraus nicht selbst retten können, kam Jesus Christus, der Sohn Gottes, in unsere Welt. Durch ihn lädt Gott liebevoll und eindringlich ein, umzukehren. Auch wenn uns das Wort von der „Bekehrung“, also der Umkehr, nicht gefällt, bleibt es der einzige Weg, um mit Gott ins Reine zu kommen. Nicht die Schwere der Schuld hindert, sondern unser Stolz. Unser oft so trotziges Verharren in der Sünde. Nur wer umkehrt wie der verlorene Sohn (Lukas 15), entdeckt, dass der Vater schon lange auf ihn wartet. Umkehr - Verweigerung hat zur Folge, dass wir in unserem eigenen Schlamassel der Sünde kaputt gehen und ohne die Erfahrung der Freude über die Vergebung leben müssen. Um wieder in die Spur des Segens Gottes zu kommen, ist bis heute der einzige Weg auch für uns: Umkehren in Gottes offene Arme. Diesen Weg zeigt Samuel seinem  Volk.

Das zweite auffällige Wort unseres Abschnitts ist das Wort Abkehr. Wer sich Gott zuwendet, muss sich von Widergöttlichem abkehren. Wie die fremden Götter bei uns heißen, wird hier nicht erwähnt. Aber alles, was uns hindert, Gott ungeteilt zu vertrauen, gehört wohl dazu. Bei dem einen mag es das Streben nach Ehre und Anerkennung sein. Beim anderen sein Besitz. Auch eine Beziehung zu einem Menschen kann sich als Blockade erweisen. Denn, so hat Jesus das gesagt: „Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ (Matth.6,21) Wer also Jesus in der Nachfolge festhalten will, wird zwangsläufig loslassen müssen, was bisher Inhalt seines Lebens war. So schreibt der Apostel Paulus in seinem Brief an die Römer (Kapitel 6,4), dass wir nun in einem neuen Leben wandeln, auf einer neuen Spur. Jesus nachfolgen heißt in der Praxis: Ich lasse die Dinge los, die mich hindern, Jesus meinem Herrn zu folgen. Dass sich das lohnt, kann jeder in seinem Leben selber ausprobieren. Gott wird Sie dabei segnen.

Autor/-in: Walter Ulmer