29.10.2012 / Wort zum Tag

1. Samuel 7,12

Da nahm Samuel einen Stein und stellte ihn auf zwischen Mizpa und Schen und nannte ihn "Eben-Eser"* und sprach: Bis hierher hat uns der HERR geholfen. *d. . Stein der Hilfe.

1. Samuel 7,12

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

Schauen Sie auch manchmal auf ihr bisheriges Leben zurück? Was denken sie dabei? Viele überkommt dann ein sentimentales Gefühl und sie denken: Ja, früher war es doch so schön. Manchmal auch verbunden mit dem Wunsch: Ach, wenn es noch mal so sein könnte wie damals. Unser heutiges Bibelwort ist auch eine Rückschau. Da heißt es in 1. Samuel 7,12: Bis hierher hat uns der Herr geholfen. Auch hier haben wir einen positiven Rückblick auf die Vergangenheit. Aber es ist nicht nur der verklärte Blick zurück. Sondern es ist die Erinnerung daran, wie Gott geholfen hat. Der Blick richtet sich also nicht nur auf die Dinge an sich. Sondern auch und vor allem auf den, der das alles geschenkt hat: auf Gott.

Dieser Blick kann uns helfen, wenn wir auf unser Leben zurückschauen. Warum? Weil wir dann nicht bei einer sentimentalen Verklärung der Vergangenheit stehen bleiben. Dann müssen wir nicht denken: Früher war alles besser. Sondern dann können wir sagen: So wie der Herr früher bei mir war, so ist er es auch heute. Auch wenn heute manches anders oder schwieriger ist als früher. So kann ich mich auch heute an ihm freuen. Und darauf vertrauen, dass er auch weiter bei mir sein und mir helfen wird.

Im Internet werden an vielen Stellen Erfahrungsberichte veröffentlicht. Da schreiben Kunden, die z.B. etwas gekauft oder ein Restaurant besucht haben. Diese Erfahrungen können anderen eine Hilfe sein. Dann wissen sie, worauf sie sich einlassen. Wenn irgendwo ein positiver Erfahrungsbericht steht, ist man eher geneigt zuzugreifen. Wenn wir positive Erfahrungen mit Gott gemacht haben, kann das auch so sein. Dann können wir sagen: Wenn er mir damals geholfen hat, wird er das auch jetzt tun. Wenn er mir z.B. die Kraft gegeben hat, in einer schwierigen Situation die Hoffnung nie aufzugeben, kann er mir auch jetzt immer neue Hoffnung schenken. Ihm kann ich vertrauen. So kann der Blick auf das, was Gott in der Vergangenheit getan hat, Mut machen für die Zukunft.

Der Blick auf Gott hilft auch noch in einer anderen Weise. Er hilft zur Ehrlichkeit. Wer nur menschlich auf sein Leben zurückschaut, steht in der Gefahr, manches zu beschönigen. Und zu sagen: Letztlich habe ich alles richtig gemacht. Wer meint, immer alles richtig gemacht zu haben, kann sich nicht weiterentwickeln. Der nimmt sich die Chance, aus Fehlern zu lernen. Wer mit Gott zurückschaut, kann ehrlich seine Schwächen zugeben. Denn Jesus kann uns alle unsere Schuld vergeben. Wenn wir uns ihm anvertrauen, nimmt er alles weg, was nicht in Ordnung gewesen ist. Dann steht nichts mehr zwischen Gott und uns. Das ist die entscheidende Hilfe, die Gott uns anbietet. Wenn wir dazu ja sagen, sind wir frei von allem Negativen aus unserer Vergangenheit. Dann können wir unbelastet nach vorne schauen und uns von ihm verändern lassen. In diesem Sinne wünsche ich uns, dass wir neu entdecken, was Gott schon alles für uns getan hat. Wir können uns heute neu daran freuen. 

Autor/-in: Pfarrer Dr. Christian Schwark