14.07.2015 / Wort zum Tag

1. Samuel 17,37

"Geh hin, der HERR sei mit dir!"

1. Samuel 17,37

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

Das heutige „Wort zum Tag“ hat eine Erfolgsgeschichte, mit der man vermutlich ganze Bücher füllen könnte. Ich habe jedenfalls von mehreren Personen gehört, die sehr eindrückliche Erfahrungen mit diesem Bibelvers gemacht haben: "Geh hin, der HERR sei mit dir!"

Vielleicht eine kleine Kostprobe? – Ein junger Evangelist war in seinem Reisedienst einer jungen Frau begegnet, die ihm sehr gefallen hatte. Viel Gelegenheit, sie näher kennenzulernen, gab es nicht, denn er musste bald weiterreisen. Das Internet-Zeitalter lag damals noch in ferner Zukunft und das bevorzugte Kommunikationsmittel war der Brief mit der Post. Auf diese Weise blieben die Beiden in lockerem Kontakt. Die Frage, ob Gott ihm diese Frau über den Weg geschickt habe, ließ den Evangelisten nicht mehr los. In ein Abenteuer wollte er sich nicht stürzen, sondern verantwortungsvoll eine Ehe eingehen. Aber ob Gott ihm dazu „grünes Licht“ geben würde? Eines Tages fiel ihm eine Karte in die Hand, die er vor Wochen eher gedankenlos in seine Tasche gesteckt hatte; darauf stand: „Geh hin, der HERR sei mit dir!“ – Das war seine Antwort! Er wagte den Heiratsantrag, und es wurde eine lange, glückliche Ehe.

Mir ist wohl bewusst, dass Christen nicht nur Happy-End-Geschichten erleben. Aber ich glaube, dass Christen weniger Fehler machen, wenn sie die Zeichen beachten, die Gott ihnen gibt. Und zu diesen Zeichen gehören mit Sicherheit auch solche Sätze aus der Bibel wie dieser: „Geh hin, der HERR sei mit dir!“

Erstaunlich finde ich dabei, dass solche Sätze ja ursprünglich nicht gesagt worden sind, damit sie tausendfach auf Postern und Spruchkärtchen gedruckt werden. Sie wurden einem konkreten Menschen in einer ganz bestimmten Situation zugesprochen. Und doch wirkt darin ein Geist, der viele Menschen zu unterschiedlichen Zeiten so anspricht, dass sie sich davon betroffen fühlen. Es ist Gottes Geist, der Menschen immer aktuell anredet, sie tröstet oder herausfordert oder ermutigt. Darum macht es Sinn, auch heute auf diesen Satz zu hören. Ich gehe davon aus, dass es kein Zufall war, der ihn zum Tagesmotto für heute gemacht hat: „Geh hin, der HERR sei mit dir!“ – Kein Orakelspruch, der für alles und nichts passen würde, aber eine Hilfe für jemanden, der sein Leben unter Gottes Leitung stellen will.

Der HERR sei mit dir – das entbindet mich nicht vom Nachdenken, von der Sorgfalt und der Verantwortung, mit der ich meine Entscheidungen zu treffen habe. Aber es befreit mich von der Sorge, alles allein schaffen zu müssen und im schlimmsten Fall mit dem Scherbenhaufen meiner missglückten Pläne allein dazustehen.

Manchmal wünschen sich Christen so eine eindeutige Weisung, wenn sie nicht recht wissen, wie sie sich entscheiden sollen. Die Frage nach dem richtigen Ehepartner könnte solch eine Situation sein, oder die Frage, ob man ein Jobangebot für seriös halten darf oder lieber die Finger davon lassen sollte. Es wird in jedem Fall richtig sein, bei solchen Fragen um Weisheit von Gott zu beten – und seine Antwort zu akzeptieren, egal wie sie ausfällt!

Manchmal wissen Sie schon ganz genau, welches der richtige Schritt wäre – es fehlt nur der Mut, ihn jetzt auch zu gehen. Dann sollten Sie nicht zögern oder noch diesen und jenen nach seiner Meinung befragen. Das würde Sie nur verunsichern. Wem klargeworden ist, welchen Schritt er als nächstes gehen soll, der darf das jetzt als Startsignal nehmen: „Geh hin, der HERR sei mit dir!“

Autor/-in: Martin Weidner